Außerdem befürwortet er ein gemeinsames Angebot der Molkereien gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel: In der Vermarktung müssen neue Wege beschritten werden. Ich bin schon seit 15 Jahren Befürworter einer zentralen Bündelungs- und Vermarktungsorganisation, wie sie früher im Milchkontor in Hamburg bestanden hat, betonte der HBV-Präsident. Anstatt diese Institution aufzulösen, hätte sie gestärkt werden müssen, um einheitlich auftreten zu können. Diese Möglichkeit sei bedauerlicherweise vertan worden, dennoch sei sie unabdingbar, stellte Schneider klar. Aus seiner Sicht ist die Position der deutschen Molkereien gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel noch nicht stark genug.
Wenn vier große Lebensmittelketten 85 % der Trinkmilch und Milchfrischprodukte vermarkteten, dann liege hier ein extremes Ungleichgewicht vor, sagte Schneider. Man dürfe sich nicht wundern, dass dann bei den Kontraktverhandlungen das schwächste Mitglied auf Molkereiseite herausgebrochen werde, das damit den Preis für alle Milcherzeuger kaputtmache. Solange dieses Ungleichgewicht bestehe, müssten sich die Molkereien zusätzlich mit neuen innovativen und hochveredelten Produkten besser am Markt positionieren, hob der HBV-Präsident hervor. Er wies mit Blick auf französische oder italienische Kühlregale hin, dass es an dieser Stelle noch erhebliche Potentiale für die deutschen Molkereien gebe, was auch für den Export gelte.
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