Die AbL bezeichnete es als abstrus, dass es immer noch Propagandisten der Agrarindustrie mit der Behauptung gebe, man könne den Welthunger durch das Anheizen der Überproduktion in Europa beseitigen. Ein Hungernder, der arm sei, könne nicht dadurch satt werden, dass er die Überschüsse aus der EU kaufe. Genau diese subventionierten Dumping-Exporte zerstörten die Existenz vieler Bauern in den armen Ländern. Der UN-Weltagrarbericht habe das sehr deutlich gemacht.
EU-Pläne falsch dargestellt
Cornelius dramatisiere unzulässigerweise die Pläne der EU, die weitere Zahlung von Hektarprämien an die Bedingung zu knüpfen, dass die Landwirte sieben Prozent ihrer beihilfefähigen Acker-Flächen als "im Umweltinteresse genutzte Flächen" ausweisen. Es gehe dabei nicht nur um "Stilllegung", wie Cornelius behaupte, sondern auch um extensiv genutzte Blüh- und Randstreifen zum Schutz der Gewässer oder gegebenenfalls auch um den Anbau von Eiweißfrüchten wie Kleegras oder Futtererbsen. Letzteres könne sogar dazu beitragen, Gentech-Soja-Importe durch heimisches Eiweiß zu ersetzen. Grünland-Flächen und die Flächen von Biobauern seien von dieser EU-Regelung ohnehin nicht betroffen.
Auch Cornelius' Behauptung, die umweltgerechte Nutzung dieser Acker-Teilflächen bedrohe die Flächengrundlage von Milchbauern, sei scheinheilig. Die Pachtflächen der Milchbauern seien vor allem dadurch bedroht, dass viele Biogas-Erzeuger den Verpächtern horrende Pachtpreise anbieten könnten. Es sei bezeichnend, dass Cornelius diese Tatsache in seiner Presse-Äußerung nicht kritisiere. AbL-Sprecher Eckehard Niemann: "Solch schlimme Parolen setzen die Akzeptanz der Landwirte und der dringend erforderlichen EU-Flächenprämien aufs Spiel."
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.