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Haltung und Mast

Hessen: Neue Maßnahmen gegen BHV1

am Mittwoch, 16.07.2014 - 07:29 (Jetzt kommentieren)

In Hessen gilt ab sofort eine neue Allgemeinverfügung zur Bekämpfung des Rinderherpes BHV1. Das Bundesland will dadurch schnellstmöglich den Status "BHV1-freie Region" erreichen.

Am 7. Juli hat Hessen im Staatsanzeiger eine neue Allgemeinverfügung bezüglich Rinderherpes veröffenticht. Damit gelten ab sofort zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Bovinen Herpesvirus Typ 1-Infektion (BHV1). 
 
Hessen will damit möglichst frühzeitig den EU-Status einer "anerkannt BHV1-freien Region" erhalten.

93 Prozent frei on BHV1

93 Prozent der hessischen Rinderbestände gelten aktuell als frei von BHV1. In einigen Beständen sind nach Angaben des hiesigen Landwirtschaftsministeriums allerdings noch Reagenten vorhanden. Auch wenn keine sichtbaren Symptome auftreten, können sie den Erreger ausscheiden und somit auf andere Rinder übertragen. Auch die Impfung von Reagenten schützt nicht sicher vor dem Ausscheiden des Erregers.
 
Eine der Voraussetzungen für die Anerkennung eines BHV1-freien Gebietes ist daher ein für die Dauer von zwei Jahren geltendes Impfverbot in dem betreffenden Gebiet.

Plan mit drei Stufen

Hessen will in einem dreistufigen Verfahren endgültig BHV1-frei werden:
 
ab dem 1. August 2014:
  • Verbot des Treibens von Rindern aus nicht BHV1-freien Beständen. Das Treiben schließt das Verbringen auf Weiden und das Weiden selbst mit ein.
  • Die Besamung und Bedeckung von Reagenten wird im gesamten Gebiet des Landes Hessen verboten.
ab 1. Januar 2015:
  • Grundsätzliches Verbot der Impfung von Rindern gegen die BHV1-Infektion. Ausnahmen sind nur in Einzelfällen mit Genehmigung durch das zuständige Veterinäramt möglich.
  • In einen Rinderbestand in Hessen dürfen nur noch BHV1-freie Rinder eingestellt werden, die nicht gegen eine BHV1-Infektion geimpft worden sind.
bis spätestens 30. Juni 2015:
  • Entfernung der letzten Reagenten aus den Betrieben.

Erhebliche Leistungseinbußen und Handelsbeschränkungen

BHV1 ist eine Infektionskrankheit bei Rindern, die in unterschiedlichen Krankheitsbildern auftreten kann. Die Verlaufsformen äußern sich bei den Tieren entweder in Erkrankungen der oberen Luftwege oder mit Entzündungen im Geschlechtstrakt und möglichen Fruchtbarkeitsstörungen. Zwar ist die Erkrankung für Menschen ungefährlich, sie führt jedoch zu erheblichen Leistungseinbußen bei den Tieren und zieht Handelsbeschränkungen nach sich.
 
Eine Besonderheit dieser Infektionskrankheit ist, dass ein einmal infiziertes Tier lebenslang Virusträger bleibt. Diese Tiere erscheinen gesund, tragen jedoch das Virus in sich und können es jederzeit unter bestimmten Voraussetzungen wieder ausscheiden und so weiterverbreiten (sogenannte Reagenten).
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