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Milchviehhaltung

Hitzestress bei Rindern vorbeugen: Tipps für den richtigen Stallbau

Hitze schadet der Gesundheit der Tiere und senkt die Leistung. Welche Möglichkeiten gibt es, um dem entgegenzuwirken?

am Dienstag, 16.05.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Künftig gilt es, im Stallbau den Wärmeeintrag so weit wie möglich zu verringern. Dies gilt vor allem auch, weil erwartet wird, dass die nächtliche Abkühlung zurückgeht und die Zahl tropischer Nächte ohne Abkühlungsmöglichkeit künftig mehr werden.

Es gibt bauliche und technische Möglichkeiten, um Hitzestress entgegenzuwirken. Zunächst gilt es, den Wärmeeintrag über das Dach zu verringern. Dazu sind helle Dacheindeckungen besser geeignet als dunkle. Gedämmte Dachausführungen verringern den Wärmeeintrag gegenüber einfachen Trapezblechdächern deutlich. Dachbegrünungen verzeichnen nicht nur den geringsten Wärmeeintrag, sondern zeigen sogar eine Kühlwirkung. Messungen einer extensiven Dachbegrünung auf einem Maststall zeigten, dass die Dachunterseite um mehr als 2 °C kühler war als die Außentemperatur.

Liegeboxen im Stall beschatten und kühlen

Der Wärmeeintrag durch Sonneneinstrahlung ist vor allem bei mehrhäusigen Ställen ein wichtiges Thema. Die Sonne kann, je nach Ausrichtung des Stalls und der Tageszeit entweder auf den Fressbereich oder in die Liegeboxen scheinen.

Eine Lösung können Beschattungsjalousien sein, die sich sensorgesteuert automatisch öffnen oder schließen. Neben baulichen Maßnahmen ist es an vielen Standorten unumgänglich, zusätzliche technische Unterstützung zur Thermoregulation einzusetzen. Dazu gehören Ventilatoren, die gut wirksam sind, wenn sie Luftgeschwindigkeiten von mindestens 2 Meter pro Sekunde erzeugen. Es darf auch mehr sein, denn bei 4 bis 4,5 Metern pro Sekunde erhöht sich der Kühleffekt.

Schlauchbelüftungssysteme sind besonders für Altgebäude geeignet. Denn sie benötigen nicht viel Raumhöhe. Allerdings sollten sie außer Reichweite der Kühe installiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass es sich bei der angesaugten Luft tatsächlich um Frischluft handelt und dabei auf keinen Fall einfach nur die Luft innerhalb des Gebäudes umgeschichtet wird.

Luftfeuchtigkeit im Milchviehstall senken

Denn neben dem sogenannten Chill-Effekt, bei dem Luftbewegung und Abtransport der Körperwärme als kühlend empfunden wird, gilt es nämlich auch, die Luftfeuchtigkeit aus dem Stall zu bekommen. Niedrige Luftfeuchtigkeit ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Abkühlungsmechanismen auf der Basis von Verdunstungskälte auch funktionieren können. Das heißt, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Stall idealerweise bei 60, maximal jedoch bei 80 Prozent liegen sollte. Ist sie höher, kann die Kuh durch Atmung und Schwitzen keine Wärme abgeben und gerät damit deutlich früher unter Hitzestress.

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