Grundsätzlich gelten Tiefboxen mit losen Schüttungen oder festen Stroh-Mist-Matratzen als die tiergerechtesten Liegeboxen. Doch sie erfordern einen hohen, kontinuierlichen Arbeitseinsatz. Es sollte bei der Entscheidung insbesondere der mögliche Pflegeaufwand mitberücksichtigt werden.
Der Versuch: Hochbox versus Tiefbox
Ein Versuch der bayerischen Forschungsanstalt in Grub hat gezeigt, dass sich die Belegung der Tiefboxen bei einem schlechten Pflegezustand erheblich reduzierte. Die Ergebnisse im Überblick:
- Die Gesamtliegedauer verringerte sich von 13,2 auf 10,8 Stunden pro Kuh und Tag.
- Das Betreten der jeweiligen Liegebox dauerte bei den Tiefboxen erheblich länger als bei den Hochboxen und verlängerte sich mit Verschlechterung des Pflegezustandes.
- Umgekehrt waren die Werte für die Abliegevorbereitung: Diese lagen bei den Tiefboxen im Sekundenbereich, während sie sich bei den Hochboxen im Minutenbereich zeigten. Der Abliegevorgang selbst dauerte bei beiden Boxenarten etwa drei bis vier Sekunden.
Tiefbox: Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Bei guter Pflege hoher Liegekomfort
- Hohe Akzeptanz
- Geringere Investitionskosten
Nachteile:
- Mehr Einstreu (zirka 0,3 - 1,2 kg pro Tag und Tier)
- Höherer Arbeitsaufwand
- Höhere Wärmebelastung im Sommer
- Schlechtere Hygiene
- Insgesamt höhere Betriebskosten
Hochbox: Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Weniger Pflegeaufwand
- Leichtere Reinigung
- Höhere Akzeptanz im Sommer
- Geringere Betriebskosten
Nachteile:
- Hohe Investitionskosten
- Geringerer Liegekomfort: höhere Gelenkbelastungen
- Verschmutzung der Euter
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