"Wir haben ein Konzept erstellt wie wir es brauchen", berichtet Jens Reyels. Das sieht eine Total-Misch-Ration (TMR) mit zwölf verschiedenen Komponenten vor. Zusammen mit einem Futterberater hat der Landwirt die "Rezeptur" erarbeitet. Zunächst hat er die gesamte Herde in zwei Gruppen unterteilt, um den Fütterungsansprüchen der Tiere an ihre Leistung gerecht zu werden. Die 185 Hochleistungskühe bekommen täglich zwei Gaben der TMR, die Gruppe der Niederleistungskühe eine.
In Kilogramm (kg) ausgedrückt, heißt das, die Hochleistungskühe fressen rund 9.000 kg Futter am Tag, die Niederleistungskühe um die 4.400 kg. Sie bekommen weniger Kraftfutter und kein Spezialfutter.
Das Rezept
Das aktuelle "Rezept" liest sich so: 235 kg Raps-, 160 kg Soja-, 60 kg Weizen-, 105 kg Maisschrot, Spezialfutter aus geschützten Eiweißen, ein weiteres hochenergiehaltiges Spezialfutter (15 MJ NEL/kg TM) aus geschützten Fetten und Traubenzucker, 1.200 kg Grassilage zweiter Schnitt, 700 kg Grassilage erster Schnitt und 1.350 kg Maissilage. Außerdem füttert Reyels ein Mineralfutter, das neben Kalzium, Phosphor, Magnesium und Natrium auch Spurenelemente und Vitamine enthält. "Ich glaube nicht, dass die Mineralstoffzusammensetzung im Mischfutter ausreichend ist. Diese Versorgungslücke schließe ich durch das Mineralfutter", erklärt der Landwirtschaftsmeister.
Wegen der schlechten Maisernte im letzten Jahr ist der Silomaisvorrat auf dem Betrieb knapp. "Ich musste eine weitere Energiequelle suchen", berichtet Reyels. Silomais zukaufen wollte er nicht. So hat er sich für die Zugabe von Trockenschnitzel entschieden.
Der Fütterungsexperte habe dem Landwirt außerdem geraten, Erbsen- oder Kartoffelpülpe zu füttern, um das Energiedefizit aus dem fehlenden Mais zu decken. "Zwar reichert die Pülpe die Ration an, macht sie schmackhafter und verdaulicher. Aber es beutetet auch mehr Arbeit", sagt der Landwirt. Ob er daher noch einmal auf Pülpe setzen wird, hängt vom Ergebnis der Silomaisernte im Herbst ab.
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