Am Tag der Milch wird nicht nur gefeiert. Auch Milcherzeuger nutzen die Möglichkeit und melden sich zu Wort, um auf die Entwicklungen am Milchmarkt hinzuweisen und Forderungen an die Politik zustellen.
Anlässlich des "Internationalen Tags der Milch" Anlässlich des weist der Deutsche Tierschutzbund auf gravierende Missstände in der Haltung von Milchkühen hin: Hochleistungszucht, Anbindehaltung, Langstrecken-Transporte. Damit der Exportschlager "Deutsche Milch" auf dem Weltmarkt bestehen kann, würden die Tiere ausgenutzt, um möglichst billig zu produzieren. Artgerechte Haltung und Fütterung würden dabei ignoriert.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritierte die Vorstellungen des Deutschen Tierschutzbundes zur Haltung von Milchkühen, die der Verband anlässlich des Tages der Milch veröffentlich hat, seien weltfremd. Kein Milchbauer in Deutschland müsse sich generell "gravierende Missstände in der Haltung von Milchkühen" vorwerfen lassen, stellt der DBV entschieden fest. Gerade in der Milchviehhaltung sei Tierschutz gelebte Praxis.
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) veranstaltet in Berlin und München Protestaktionen, mit denen die Politiker wachgerüttelt werden sollen.
Die Kritik: Der vorhandene politische Handlungsspielraum, den Milchmarkt fair zu gestalten, würde nicht genutzt. Vor allem der CDU wirft der BDM vor, die Situation am Milchmarkt herunterzuspielen und nicht gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Offensive für die Milchviehhalter
Auch die Politik meldet sich zu Wort: Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik Bündnis 90/Die Grünen fordert die Regierung auf, endlich eine Offensive für Milchviehhalter zu starten. Die Krise am Milchmarkt sei eine Folge einer auf Massenproduktion basierenden Exportstrategie, der sich bedauerlicher Weise auch die schwarz-gelbe Bundesregierung verschrieben habe. Der globale Milchsee wachse - laut Food and Agriculture Organisation of the United Nations (FAO) allein in 2012 wieder um vier Prozent. Die Preise fallen.
Die Milchbäuerinnen und -bauern müssten immer größere Milchmengen produzieren, um kostendeckend zu wirtschaften. Betriebe, die nicht expandieren wollen, geraten unter massiven Existenzdruck. "Wir fordern die Regierung auf, den ruinösen Pfad der Mengenausweitung zu verlassen und endlich den Rahmen für eine faire, ökologische und kostendeckende Milchproduktion zu setzen", so Ostendorff
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