Liebe Kolleginnen und Kollegen,die regelmäßigen Kontrollen der Siegelkriterien gehören zu unserem Alltag, so auch die des Qualitätsmanagements Milch. Da hat sich jedoch einiges geändert: Die Punktzahl wurde angehoben und fünf neue Kriterien sowie drei Fokusbereiche, der Tierschutz, die Milchhygiene und das betriebliche Umfeld eingeführt. So werden seit Beginn des Jahres die Ermittlung des Trächtigkeitsstatus und die effiziente antibiotikareduzierte Behandlung zur Eutergesundheit geprüft. Zudem dürfen keine haltungsbedingten Mängel in der Herde vorhanden sein. Auch ein ordentliches Erscheinungsbild des Betriebs wurde zu einem gewichtigen Kriterium.
Wünsche erfüllen
Die Anpassung soll den Wünschen der Verbraucher und der Milchbranche entgegenkommen. Dass die Landwirtschaft, insbesondere die tierhaltenden Betriebe, sich ihnen anpassen werden, ist uns allen klar. Ich frage mich nur, ob die Neuerungen des QM-Milchsiegels dem Bedürfnis der Gesellschaft nach besserem Umgang mit Milchkühen zuträglich sind oder ob es nicht viel mehr Augenwischerei ist, um Milch und Milchprodukte aus Deutschland am Markt besser verkaufen zu können. Denn eigentlich ist der Punkt „keine Technopathien/haltungsbedingte Mängel“ bereits durch das Tierschutzgesetz geregelt. Auch die Bewertung des betrieblichen Erscheinungsbilds ist nicht zielführend. Eine ordentliche Optik ist immer subjektiv und bringt weder den Kühen mehr Komfort, noch steigert sie die Milchqualität. Will man mehr Tierwohl oder Qualität erreichen, wären meiner Meinung nach mehr Platz, ein verpflichtender Auslauf oder eine engmaschigere Tierarztbetreuung Alternativen.
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