Der Bund habe bereits im Juni 14 Millionen Franken ausgegeben, um den Rahmexport zu subventionieren, angesichts der Situation auf dem Milchmarkt sei zu befürchten, dass es zu weiteren solchen Aktionen kommen könnte, sagte Isolde Agazzi von Alliance Sud. Für die Entwicklungsländer sei das schlimm, weil so die lokalen Märkte kaputt gemacht würden.
Werner Locher, Sekretär von BIG-M, kritisierte die Milchmarktpolitik der EU und der Schweiz. Niemand sei gewillt, die Milchproduktion wirksam zu begrenzen, obwohl dies der einzige Weg sei, um die Märkte zu stabilisieren. Auch die 250 Millionen Euro, die nun von der EU an die Milchbauern bezahlt würden, seien hinausgeworfenes Geld, sie würden die Krise nur verlängern. Auch die im Rahmen der Branchenorganisation Milch getroffenen Entscheide seien "deprimierend".
Die Einigung auf die aktuell vertraglich gesicherte Milch als Referenzmenge zeige, dass auch in der Schweiz kein Wille bestehe, die Milchmengen einzuschränken. Dass die Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) eingewilligt habe, sei unverständlich. Uniterre-Sekretär Rudi Berli erklärte deshalb, man verlange nun von den Schweizer Milchproduzenten, dass sie sich entweder weiterhin für eine Mengenregelung in der Hand der Milchbauern einsetzten, oder aber aus der BOM austreten würden. Die Vertretung in der BOM sei ohnehin sehr einseitig zugunsten der Verarbeiter. (pd)
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