Kürbiskernpresskuchen entsteht als Nebenprodukt in der Kürbiskernölverarbeitung. Es könnte Milchviehhaltern künftig als wertvolle Eiweißquelle dienen. So hat Kürbiskernkuchen einen vergleichsweise hohen Rohproteingehalt (Rohprotein 598 g/kg) für eine Ölsaat. Dazu kommen ein hoher Lysin- (32 g/kg) und Methioningehalt (18 g/kg). Ein weiterer Vorteil: Es verbessert die Schmackhaftigkeit von Kraftfutter für Wiederkäuer.
Kann es Sojaschrot tatsächlich ersetzen?
Forscher der chinesischen Universität Harbin haben untersucht, ob Kürbiskernkuchen in der Wiederkäuerfütterung Sojaschrot bei laktierenden Kühen ersetzen könnte. Dafür haben sie in einem Fütterungsversuch Leistung, Pansenfermentation, antioxidative Funktion und Stickstoffverteilung unter die Lupe genommen. Dafür wurden sechs Mehrkalbskühe nach dem Zufallsprinzip in drei Behandlungsgruppen eingeteilt: Gruppe 1 erhielt ein Futter mit Sojaschrot. In Gruppe 2 wurde Soja durch 50 Prozent Kürbiskernkuchen und 50 Prozent Trockenschlempe (fällt bei der Erzeugung von Bioethanol an) ersetzt. Tiere der Gruppe 3 erhielten 100 Prozent Kürbiskernkuchen. Die Rauhfutteranteile waren in allen Gruppen gleich.
Kürbiskernkuchen: Gesündere Tiere
Ergebnisse: Kürbiskernkuchen kann Sojaschrot vollständig ersetzen, ohne dass sich dies negativ auf die Milchleistung, die Pansenfermentation oder die scheinbare Verdaulichkeit auswirkt. Im Gegenteil, die Ernährungsumstellung verbesserte die antioxidativen Funktionen und die Blutparameter von Milchkühen sowohl bei der Gruppe, die 50 Prozent, als auch in der Gruppe, die 100 Prozent Kürbiskernkuchen erhielt. Die Forscher gehen daher davon aus, dass Kürbiskernkuchen ein Potenzial als Futterquelle für Milchkühe hat.
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