Am Montag lud Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zum Milchgipfel nach Berlin. Als Ergebnis präsentierte Schmidt unter anderem eine Soforthilfe in Höhe von 100 Millionen Euro plus X, die sich im Wesentlichen aus steuerlichen Vergünstigungen für die Landwirte zusammensetzt. Daneben soll es noch eine Beobachtungsstelle für den Milchmarkt geben, die auf Basis des Agrarmarktstrukturgesetzes helfen soll, auch strukturelle Veränderungen auf dem Markt einzuleiten.
Für einen Großteil unserer Leser greifen die Hilfen zu kurz. Einige der Reaktionen von unserer facebook-Seite.
'Strukturelle Defizite angehen'
Johannes schreibt: "Anstelle, dass strukturelle Defizite angegangen werden, wird die Krise durch weitere Kredite nur verlängert. [...] Bei 75.000 Betrieben sind [das] gerade mal 1.333,33 Euro pro Betrieb an theoretischer Hilfe, wobei Hilfe eigentlich schon zu weit gegriffen ist. Wenn man sich die Verluste durch den Milchpreis anschaut, ist das wirklich ein Witz. Ein Schlag ins Gesicht für jeden Milchviehhalter."
Jeanette fragt sich: "Bürgschaften und steuerliche Entlastungen. Komisch, ich musste jetzt schon kaum Steuern zahlen, weil nichts übrig bleibt. Und für was Bürgschaften? Das wir unser Hamsterrad weiter drehen können? Ich würde mir als Ferkelerzeugerin einfach nur einen fairen Preis wünschen."
"Dies sind doch nur wieder Steuergelder, die dazu dienen die Betriebe zu stützen, die sowieso schon über ihr Grundbuch hinaus investiert haben, damit die Banken bedient werden können. [...] Wenn alle nach freien Markt rufen, muss die Andienungspflicht fallen und somit das Genossenschaftsmodell. Die Meierei muss auch mit in die Pflicht gerufen werden ihr Produkt gut zu vermarkten", fordert Stefanie.
'Beschlüsse auf EU-Ebene'
"Was soll die Politik für uns tun? Entweder der Markt bereinigt sich selber ober es müssen Beschlüsse auf EU-Ebene kommen, wo alle Bauern "belangt werden", sieht Martin den begrenzten Einfluss von nationalen Alleingängen.
Martin wirft ein: "Die Lösung der Misere kann nur durch eine Mengenregulierung geschehen. Alles andere ist Betrug am Bauern und nicht zuletzt auch am Steuerzahler."
"Es ist zu viel Milch da, die kann für einen auskommenden Preis nicht vermarktet werden", kritisiert Dietmar. Darauf antwortet Sven: "Jeder Milchproduzent weiß, dass zuviel Milch produziert wird. Die Landwirte sind gezwungen noch mehr zu produzieren um über die Runden zu kommen."
'Tropfen auf den heißen Stein'
Dennis und Carola finden einhellig: "Das ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein."
Hendrik schlägt vor: "Export fördern, Import verringern und vor allem: Eine ähnliche Lösung wie die Quote wieder einführen."
Stefanie schreibt noch einmal: "Mir als Landwirtin ist die Diskussion über sämtliche Beihilfen und Prämien leid. Sollte doch jeder Bürger nicht in den EU-Prämientopf einzahlen, sondern einen angemessenen Preis für landwirtschaftliche Produkte zahlen. Leider zu einfach."
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