Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Blog

Liegeboxen: Segen für die Kuh, Fluch für den Landwirt

Zufriedene Milchkühe in einem Laufstall mit Tiefboxen.
am Montag, 20.03.2023 - 09:00 (Jetzt kommentieren)

Friderikes Milchkühe lieben ihre Liegeboxen. Und deswegen liebt die agrarheute-Bloggerin die Liegeboxen eigentlich auch. Wären da nicht ein paar Mängel, durch die die Junglandwirtin immens viel Mehrarbeit hat. Jetzt sucht sie nach Lösungen.

Moin liebe Junglandwirte,

der Lieblingsplatz der Kuh? Die Liegebox! Etwa 80 Prozent des Tages verbringen die kleinen Faulenzer in ihrer Box. Dabei hat man herausgefunden, dass jede Milchkuh etwa 2-3 Boxen hat, die sie als ihre beansprucht, die aber mit anderen geteilt wird.

Friderike Koller

Es ist auch sehr wichtig, dass die Kühe gerne und oft in der Box liegen, denn in dieser Ruheposition ist ihr Stoffwechsel nicht ganz so beansprucht bei der Milchproduktion (die ja den ganzen Tag läuft), als wenn sie stehen oder sogar laufen. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Boxen sauber und vor allem bequem sind. Stichwort: Kuhkomfort ;-)

Wichtig ist, dass die Boxen zu den Kühen passen. Denn es gibt kleinere und größere Rassen oder einfach sehr große Unterschiede in der Herde. Daher sollte man grob den Durchschnitt seiner Herde im Blick haben. Nun kommt es auf den Aufbau der Box an.

Welche Liegeboxen für Kühe gibt es?

Es gibt grundsätzlich zwei unterschiedliche Systeme von Liegeboxen für Milchkühe:

  • Hochboxen: mit Gummimatte, mit gefüllten Wassermatten oder sogar leicht eingestreut.
  • Tiefboxen: immer eingestreut zum Beispiel mit Stroh, Sand, Sägespäne oder sonstigen Zusammensetzungen.

Die Einstreu bei den Tiefboxen ist wichtig, um sie möglichst gut sauber zu halten und die Keim- und Bakterienentwicklung so gering wie möglich zu halten.

Wir haben Tiefboxen. Mit denen bin ich auch sehr zufrieden, jedoch ist im Laufe der Zeit das Bugrohr, das die Kühe nach vorne hin begrenzt, immer weiter zurückgerutscht. Somit legen die Kühe sich viel zu tief in die Box rein. Das ist vermutlich irre gemütlich, hat aber die Konsequenz, dass die Kühe immer in die Boxen koten und pinkeln.

Eine dreckige Liegebox ist schlecht für die Gesundheit

Damit habe ich zunehmend dreckige Boxen, was sich negativ auf Eutergesundheit, Klauengesundheit und allgemeiner Sauberkeit der Kühe auswirkt. Eine Box sollte von Bugrohr bis Außenkante Aufkantung zwischen 1,75m und 1,85m liegen. Für einen Test haben wir nun die Rohre schon wieder vorgeholt und neu platziert, jedoch rutschen sie immer wieder zurück.

Nun haben wir uns überlegt, als Abstandshalter Baumstämme zu nehmen, zum einen, weil sie da sind und zum anderen, weil sie durch ihr Gewicht nicht verschoben werden können. Gesagt, getan - bei einem Teil der Boxen haben wir es ausprobiert.

Saubere Liegeboxen: weniger Stress für den Landwirt

Nun können wir dort schon beobachten, ob unser System so funktioniert. Wenn ja - was ich hoffe, denn die dreckigen Boxen bedeuten viel Stress und Arbeit für mich - werden wir auf Dauer alle Boxen neu einrichten. Denn auf Dauer sparen wir so Einstreumaterial, Zeit bei der Boxenpflege und wir haben saubere und gesündere Kühe!

Also eine win-win-win-Situation :-)

Ich freu mich drauf.

Bis bald, eure Friderike

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...