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Milchviehfütterung

Mehr Milch und gutes Grundfutter: Die Silage entscheidet

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am Montag, 25.04.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Gutes Grundfutter entscheidet über eine hohe Milchleistung. Wir haben die wichtigsten Punkte für erfolgreiches Silagemanagement zusammengefasst.

Erfolgreiches Silagemanagement besteht aus vielen Faktoren, die wie Zahnräder ineinander fassen. Angefangen bei der Grünlandpflege, Neuansaat und Aussaat, über die Düngung bis hin zur Ernte.

Wer eine gute Silage ernten möchte, muss alle Einflussfaktoren genau aufeinander abstimmen. Sowohl außerhalb des Silos als auch bei der Ernte sollte man daher einige Punkte beachten, um am Ende eine möglichst hochwertige Silage verfüttern zu können.

Rund ums Silo: Welche Aspekte sind vor und während der Ernte wichtig?

Oberstes Ziel beim Silieren ist das Häckselgut gut zu verdichten und so schnell wie möglich luftdicht und sorgfältig zuzudecken. Zum Abdecken bieten sich Unterzieh- und Silofolie an.

Zum Schutz vor Krähen und Nagern haben sich auch Silonetze auf den meisten Betrieben durchgesetzt. Egal ob Sand, Reifen oder Sandsäcke die Folie beschweren, wichtig ist am Ende, dass das Häckselgut möglichst luftdicht verschlossen ist. Weitere wichtige Punkte sind:

  • Die Silofolie ist nicht porös oder beschädigt.
  • Die Siloplätze werden vorm Silieren gründlich gereinigt und mögliche Futterreste entfernt.
  • Um die Anschnittfläche zu schützen, wird maximal für eine Woche aufgedeckt.

Siloplätze: Was muss man beachten?

Sowohl bei alten auch als bei neuen Siloplätzen sollte man darauf achten, dass der Vorschub im Winter mindestens 1,5 m und im Sommer gut 2,5 m beträgt. Eine Nacherwärmung des Silos lässt sich in manchen Fällen zwar nicht komplett ausschließen, durch einen guten Vorschub kann man das Risiko aber deutlich minimieren.

Ein weiterer Punkt bei Siloplätzen sind die baulichen Gegebenheiten. Der Untergrund sollte weder porös noch aufgeraut sein. Auf gepflasterten Flächen sollte man darauf achten, dass keine Steine fehlen. Die Anschnittsfläche muss möglichst so ausgerichtet sein, dass sie vor Witterungseinflüssen wie starker Sonneneinstrahlung und Schlagregen geschützt ist.

Qualität im Silo: Wie merke ich, ob meine Silage optimal siliert ist?

Beim Öffnen des Silos sind sowohl die Optik des Häckselguts als auch der Geruch entscheidend. Gutes Grundfutter riecht angenehm säuerlich und aromatisch und weist beim Aufdecken keine Anzeichen von Nacherwärmung auf. Gute Silagen zeichnen sich zudem durch folgende Punkte aus:

  • Es gibt keine Schimmelnester oder schmierige Stellen.
  • Die Silage bildet eine homogene Masse.
  • Gleichmäßige Schnitt- und Häcksellänge.
  • Im Silo sind keine Fremdstoffe wie Sand, Erde oder Giftpflanzen enthalten.
  • Das Futter ist strukturreich und ist mit dem Ausgangsmaterial (Gras, Klee, Mais) vergleichbar.

Grassilage: Was ist wichtig?

Um den Eintrag von Erde und Sand auf ein Minimum zu reduzieren, muss bereits im Frühjahr ordentlich vorgearbeitet werden. Je nach Standort bieten sich Arbeitsschritte wie Wiese schleppen, Striegeln und Neu- oder Nachsaaten an. Beim Mähen des ersten Schnitts sollte Schnittlänge zwischen 6 und 8 cm liegen.

Qualität im Grassilo:
Trockensubstanzgehalt: zwischen 30 und 40 Prozent
Rohfasergehalt: 22 bis 25 Prozent
Gärsäuren: Buttersäure mehr als 5 Prozent, Essigsäure weniger als 3 Prozent
Rohprotein: unter 17 Prozent
Häcksellänge: je nach Material 3 bis 4 cm (je nach TS-Gehalt)

 

Maissilage: Die Werte entscheiden

Auch beim Mais ist die Vorarbeit bei der Aussaat entscheidend. Um am Ende eine optimale Maissilage zu bekommen, wird bereits im Frühjahr der Grundstein gelegt.

Im Maissilo ist es besonders wichtig, dass die Körner angeschlagen und dadurch für die Kühe besser verdaulich sind. Auch bei der Maisernte sollte man die Schnitthöhe an die Bodengegebenheiten anpassen, um das Erntegut möglichst sauber ernten zu können.

Qualität im Maissilo:
Trockensubstanzgehalt: zwischen 28 und 35 Prozent
Rohfasergehalt: 17 und 20 Prozent
Gärsäuren: Milchsäure höher als 5 Prozent, Essigsäure zwischen 1 und 2 Prozent
Rohprotein: unter 9 Prozent
Häcksellänge: 3 bis 8 mm
Stärkegehalt: über 30 Prozent

 

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