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Mehr Tierwohl, wenig Akzeptanz: Streit um geplanten Bullenmaststall

Bullen-im-Stall

Familie Gruber aus Donaualtheim möchte in einen tierwohlgerechten Bullenmaststall investieren und bekommt dafür Gegenwind aus der Bevölkerung.

am Dienstag, 05.04.2022 - 05:00

Frische Luft, mehr Licht und Stroh anstatt von Vollspalten. Der neue Stall von Familie Gruber aus Donaualtheim sollte das Tierwohl der Bullen nachhaltig verbessern. Doch von den Neubauplänen für den Stall mit 200 Bullenplätzen und einer angeschlossenen Biogasanlage sind nicht alle begeistert.

Im Rahmen des Neubaus, wollte die Familie den Bestand von 160 auf insgesamt gut 300 Tiere aufstocken und nach den Vorgaben der Haltungsstufe 3 halten. Einige Anwohner befürchten daher, dass sich der Betrieb in eine gewerbliche Anlage entwickeln könnte.

„Wir wollten so bauen, wie Politik und Gesellschaft es haben möchten."

In dem alten Stall aus den 1970er Jahren hat jeder Bulle gut 3m² Platz, im geplanten Neubau wären es 4,5m². Durch den Verzicht auf Vollspalten bietet der Betrieb seinen Bullen genau das Maß an Tierwohl, dass die Politik haben möchte.

Die Frage bleibt am Ende, wie sich die Pläne des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir mit den Bedenken der Bevölkerung vereinbaren lassen. Bereits in diesem Jahr möchte er eine verpflichtende Tierhaltungs-Kennzeichnung einführen, die die Haltungsformen in verschiedene Kategorien einteilt.

Problem ist, dass die genauen Anforderungen an die einzelnen Haltungsstufen noch nicht genau definiert sind. Dazu gehört beispielweise der Punkt "Außenklimakontakt" in Stufe 2 oder der Platzbedarf in Stufe 3. Das stellt Landwirte vor eine weitere Unsicherheit bei geplanten Neubauten.

Mit Material von BMEL; BR 24