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Auszahlungsmodell

Menge reduzieren: Mehrpreismodell gegen den Milchpreis-Verfall

am Dienstag, 10.05.2016 - 14:15 (Jetzt kommentieren)

In der Milchkrise gilt es für Molkereien, die richtigen Anreize zur Senkung der Milchmenge zu setzen. DMK-Lieferant Benjamin Meise schlägt ein Mehrpreismodell vor.

Damit es in der Milchkrise nicht zu einem eklatanten Höfesterben kommt, müssen Molkereien mit intelligenteren Milchpreismodellen die richtigen Anreize setzen, damit die Milchmengen sinken, schreibt das dlz-agrarmagazin. DMK-Lieferant Benjamin Meise, Geschäftsführer der Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH in Buchholz schlägt ein "Projektionsmilchgeld" vor.

Nach diesem Modell soll der Milcherzeuger anteilsmäßig, monatlich den Milchpreis erhalten, den die Molkerei für bestimmte Verwertungen erzielt.

Beispiel eines Mehrpreismodells: So könnte es aussehen

Erzielt die Molkerei beispielsweise

  • für 40 Prozent ihrer Menge eine Verwertung von 28 Cent/kg,
  • für 30 Prozent 23 Cent/kg und
  • für die restlichen 30 Prozent nur noch 19 Cent/kg,

sollte auch der Milcherzeuger für seine monatliche Milchanlieferung ein entsprechendes Milchgeld erhalten. Das hieße für die ersten 40 Prozent seiner Milchanlieferung 28 Cent/kg, für die nächsten 30 Prozent 23 Cent/kg, usw.

Folge dieses Mehrpreismodelles ist, dass sich das jeweilige Produktionsoptimum im Betrieb nach unten verschiebt. Voraussetzung: Die Betriebsleiter errechnen jeweils schrittweise ihren Betriebsgewinn. "Große Milchviehbetriebe machen das schon heute. In meinem Betrieb zum Beispiel liegt die optimale Produktionsmenge nur bei rund 60 Prozent statt bei 100 Prozent, also alle Milch zu produzieren, die die Kapazitäten hergeben würden", rechnet Meise vor.

Mehrpreismodell: Diese Vorteile sieht Meise

Das Mehrpreismodell soll Meise zufolge diese Vorteile haben:

  •  Da sich bei niedrigen Preisen die letzten Kilo Milch nicht mehr rechnen und nur die Verluste vergrößern, wird der Markt schneller entlastet als über politische Eingriffe wie Intervention oder Exportförderung.
  • Drosselwillige Landwirte werden mit dem "Projektionsmilchgeld" nicht bestraft.
  • Im Gegensatz zum A/B-Preismodell muss sich die Molkerei keine Gedanken über die Höhe der Abschläge für den B-Preis machen.
  • Wachstumswillige Milcherzeuger haben keine finanziellen Nachteile. Sie erhalten über das "Projektionsmilchgeld" im Schnitt den gleichen Milchpreis wie beim bisherigen Einheitspreis der Molkerei.
  • Das Projektionsmilchgeld ist im Gegensatz zum A/B-Preismodell nicht statisch, sondern passt sich monatlich der aktuellen Verwertungsstruktur der Molkerei an.

Hier finden Sie den Vorschlag von Benjamin Meise ...

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