Methan ist laut der Studie der Unternehmensberatung McKinsey für 30% der globalen Erwärmung verantwortlich. Das Gas sei damit nach CO2 der zweitgrößte Treiber des Klimawandels. Wenn die Staaten der Welt das Klimaschutz-Ziel des Pariser Klimaabkommens erreichen wollen, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperaturen auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, müssten laut der Studie die Emissionen von Methan um 2 % pro Jahr oder 55 % bis 2050 sinken.
Warum ist Methan ein wichtiges Thema für die Landwirtschaft?
Rund 30 % der jährlichen globalen Methanemissionen stammen aus der Tierhaltung, vor allem von Rindern. Ohne Veränderungen in der Landwirtschaft geht die Studie davon aus, dass die weltweiten Emissionen an Methan aus der Nutztierhaltung - insbesondere von Rindern - bis 2050 um 16 % steigen werden.
Wie kann man die Methanemissionen der Landwirtschaft senken?
Eine Möglichkeit ist es, weniger Fleisch zu essen. Das empfiehlt unter anderem der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz beim Bundeslandwirtschaftsministerium in einem Gutachten vom Juni 2022. Doch die McKinsey-Studie weist auf einen weiteren Weg hin, der nicht zu einer massiven Abstockung in der Tierhaltung und insbesondere des weltweiten Bestands an Rindern führt – mit allen Konsequenzen, die das für die Beschäftigten in der Landwirtschaft hätte.
Welche Rolle spielt technologischer Fortschritt bei den Methanemissionen der Landwirtschaft?
Durch technologischen Fortschritt, so die Studie, könnten die Emissionen an Methan aus der Tierhaltung bis 2050 um rund 30 % gegenüber 2017 gesenkt werden. Drei Möglichkeiten gibt es:
- Die Nutzung von Zusatzstoffen im Futter von Rindern: Seetang oder Propionsäurevorstufen können laut der Studie der Ausstoß von Methan deutlich senken.
- Rinderzucht: Durch Züchtung auf niedrigen Ausstoß von Methan könnten die Emissionen des Gases um bis zu 20 % sinken.
- Anpassung der Fütterung: Der Ausstoß von Methan könne ebenfalls gesenkt werden, in dem Rinder auf eine fettreichere Ernährung umgestellt würden. Trockenmasse in der Rinderration enthält laut der Studie durchschnittlich 1,5 - 3 % Fett. Dieser Anteil könne auf bis zu 6 % gesteigert werden. Jeder Prozentpunkt mehr Fett würde die Methanemissionen pro Rind um 4 % senken.
Wo ist der Methanausstoß in der Tierhaltung am höchsten?
Die Studie weist darauf hin, dass der Ausstoß an Methan in der Tierhaltung aus globaler Sicht in Indien, Brasilien, China und der EU am höchsten ist. Kurz dahinter folgen Nordafrika, das restliche Südamerika, die USA, Russland und Afrika südlich der Sahara. Alle Maßnahmen, die zur Minderung der Methanemissionen in der Rinderhaltung vorgeschlagen werden, seien bereits auf dem Markt verfügbar. Neue Möglichkeiten, die sich durch technologischen Fortschritt ergeben, sind also nicht berücksichtigt.
Wo außerhalb der Tierhaltung kann die Landwirtschaft Methan einsparen?
Neben der Landwirtschaft beschäftigt sich die Studie auch mit den Emissionen an Methan aus den Bereichen Öl und Gas, Kohle und der Abfall- sowie Abwasserwirtschaft. Die Studie „Curbing methane emissions - How five industries can counter a major climate threat“ kann - in englischer Sprache - im Internet eingesehen werden.
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