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Internationaler Milchmarkt

Milch-Index: Aufwärtstrend bei allen Produkten

am Donnerstag, 08.09.2016 - 11:45 (Jetzt kommentieren)

Bei der jüngsten Auktion der internationalen Handelsplattform GlobalDairyTrade (GDT) kam es zum dritten Mal in Folge zu einem deutlichen Anstieg der Notierungen für Milchprodukte.

Der Gesamtindex, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Molkereiprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, erhöhte sich am Dienstag gegenüber dem vorhergehenden Event (16. August) um 7,7 Prozent (%). Auch diesmal legten die Preise für alle gehandelten Molkereiprodukte im Schnitt zu.

  • Am stärksten stieg bei der jüngsten Auktion die Notierung für Butteröl (AMF) gegenüber dem vorherigen Event an, nämlich um 15,4 %.
  • Bei Butter wurde mit 14,9 % ein ähnlich hoher Zuwachs verzeichnet, bei Buttermilchpulver waren es +6,8 %.
  • Der Index für Cheddar-Käse war um 9 % höher und jener für Lactose um 2 %. Der Preis für Labkasein erhöhte sich im Schnitt um 6,7 %.
  • Ein kräftiges Lebenszeichen wurde auch bei der Notierung von Magermilchpulver mit +10 % registriert.
  • Vollmilchpulver, das Hauptexportprodukt der neuseeländischen Milchwirtschaft, wurde ebenfalls besser bewertet (+3,7 %), der Durchschnittspreis lag für dieses Erzeugnis bei USD 2.793/t.
  • Insgesamt wurden bei dieser Auktion Milchprodukte im Umfang von 36.748 t gehandelt, die Anzahl der teilnehmenden Bieter stieg auf 199 (zuletzt 177).

Globale Nachfrage nach Milchprodukten steigt

Für Andrew Hoggard, Vorsitzender des Milchausschusses der neuseeländischen Farmer-Organisation, ist vor allem der weitere Anstieg der Notierungen für Vollmilchpulver von Bedeutung. Dies unterstütze den Aufwärtstrend beim Erzeugermilchpreis des Marktführers Fonterra, so Hoggard.

Rabobank-Analystin Emma Higgins ortet ein zunehmendes Interesse vonseiten des chinesischen Marktes. Hitzeperioden im Norden Chinas hätten dort die Milchproduktion gebremst, weshalb man derzeit verstärkt Molkereiprodukte auf dem Weltmarkt nachfrage, erläutert Higgins.

Die Ökonomen der Westpac Institutional Bank führen den jüngsten Anstieg des GDT-Indexes in erster Linie auf die zunehmende globale Nachfrage und das knappere Angebot der großen Exporteure zurück.

Die Analysten des neuseeländischen Marktbeobachters Agri HQ geben sich vorsichtiger. Sie meinen, es sei wohl noch etwas zu früh, um von einer generellen Preiserholung bei Milchprodukten zu sprechen, die fundamentalen Marktdaten würden aber jedenfalls einen Aufwärtstrend begünstigen - insbesondere bei Milchfetten.

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