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Milchproduktion

Milch: So klappt's auch ohne Quote

am Donnerstag, 19.03.2015 - 16:00 (Jetzt kommentieren)

Wie sich das Ende der Milchquote auf die einzelnen Betriebe auswirkt, das wird die Zukunft zeigen. Wie Sie sich auf die neuen Bedingungen einestellen können, lesen Sie jetzt hier.

Das Ende der Milchquote steht vor der Tür. Während die einen mit Sorgen in die Zukunft blicken, freuen sich manch andere auf den freien Markt. Fest steht, dass große und auch kleine Betriebe, die ihre Zulunft in der Milchproduktion sehen bereits investiert haben.   Wie Sie sich als Milcherzeuger an die neue Marktsituation anpassen können, lesen Sie hier.

Die eigenen Kosten kennen

Es war schon immer wichtig seine Kosten zu kennen. Wer diese bis jetzt noch nicht genau im Blick hat, sollte unbedingt eine Kostenanalyse machen. Wo kann gespart werden? Welche Arbeitsgänge können optimiert werden? Welche Erlöse und Gewinne habe ich. Ist die Milcherzeugung gewinnbringend? Wie hoch müsste der Milchpreis sein, um die Kosten zu decken? Diese und viele andere betriebswirtschaftliche Fragen sollten auf jeden Fall geklärt werden. Hilfreich ist auch immer ein Austausch mit Berufskollegen. Der wichtigste Tipp der Berater lautet: Verfahrenstechnik optimieren. Das heißt, so wenig Tierverluste wie möglich, so wenig Futterverluste wie möglich. Auch die Silierkette sollte optimal laufen.
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Prüfen, ob der Tierbestand aufgestockt werden kann

Wer seinen Tierbestand aufstocken möchte, sollte mit seiner Milchproduktion unbedingt in der Gewinnzone liegen. Außerdem müssten zusätzliche freie Flächen zur Verfügung stehen. Wer macht die zusätzliche Arbeit? Dabei ist zu klären, ob Sie selber noch freie Kapazitäten haben, oder auf Fremdarbeitskräfte zurückgreifen müssen. Aber auch die müssen erstmal gefunden werden.

Frühzeitig Kontrakte für Futtermittel abschließen

Die Futterkosten spielen in der Milcherzeugung die Hauptrolle. deshalb lässt sich gerade bei den Futterkosten viel sparen. Hier raten die Berater frühzeitig Kontrakte abzuschließen. Dazu gehört die Beobachtung der Raps-, Weizen- und Sojaschrotpreise an den Warenterminbörsen.
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Zweites Standbein aufbauen

Ein zweites Standbein kann helfen, die schwankenden Milchpreise abzufedern. Berater empfehlen hier zum Beispiel eine Biogasanlage mit 500 KW. Allerdings sollt unbedingt die Abwärme genutzt werden. Auch Windkraftanlagen würden sich laut Berater lohnen. Wer nicht ganz soviel investieren will, der kann sich auch auf der Seite des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg inspirieren lassen. Dort steht, wie ein Milcherzeuger aus der Not eine Tugend machte. "Wir hatten zuviel Milch", sagt Martin Ditsch. Seine knapp überlieferte Quote veranlasste ihn zunächst zur Käseproduktion und dann zum Kauf eines Abfüllautomaten für Milch. Die ganze Geschichte können Sie hier lesen.
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Milchpreis an den Terminbörsen absichern

Wie Dr. Sascha Weber vom Johann Heinrich von Thünen-Institut in einer Stellungnahme für eine öffentliche Sitzung im Bundestag schreibt, ist die Warenterminbörse für den Milchmarkt besonders geeignet. Mittels Terminkontrakten (Futures) könnten Milchverarbeiter oder - erzeuger Preise an der Börse absichern. An der Eurex in Frankfurt werden Kontrakte für Butter, Magermilchpulver und Molkepulver gehandelt. Aufgrund der Ausgestaltung der Terminkontrakte, zu je fünf Tonnen, richtet sich dieses Instrument eher an Milchverarbeiter. Doch auch Milcherzeuger könnten entsprechend ihrer umgerechneten Milcherzeugungsmenge die passende Anzahl Kontrakte kaufen und sich so einen Erzeugerpreis für einen bestimmten Zeitraum sichern.

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