Bei der Milcherzeugung gab es einen leichten Rückgang auf der Kostenseite von 0,65 Cent pro Kilogramm. Dieses Ergebnis ist laut Infromationen der MEG Milch Board auf geringfügige Veränderungen bei den Kosten für Düngemittel und bei den Erlösen für Rindererzeugnisse zurückzuführen.
Preis-Kosten-Ratio erreicht Tiefpunkt
Die Preis-Kosten-Ratio verschlechterte sich aber zu den letzten Quartalsergebnissen deutlich. Hatte die Unterdeckung der Milcherzeugungskosten im April noch 31 Prozent betragen (Ratio 0,69), stieg sie in der aktuellen Berechnung auf 34 Prozent (Ratio 0,66). Damit erreicht die Preis-Kosten-Ratio einen bis dahin noch nie markierten Tiefpunkt - und das obwohl die Milchpreise während der Milchkrise 2009 3,6 Cent unter dem aktuellen Auszahlungsniveau lagen.
Die Ursache für dieses schlechte Ergebnis ist in der Kostenentwicklung zu suchen. Während die Milcherzeugungskosten 2009 noch bei 38,5 Cent je Kilogramm Milch lagen, müssen die Milcherzeuger in Deutschland heute im Durchschnitt dafür 44,79 Cent berappen.
Milchpreisentwicklung in den einzelnen Regionen
Den niedrigsten Milchauszahlungspreis gab es im Juli in Schleswig-Holstein mit 27,8 Cent pro Kilogramm Milch (im April noch 28,3 Cent) und den höchsten in Bayern mit 31,3 Cent (im April noch 33 Cent). Durch weitere Preissenkungen waren die Milcherzeuger aber in allen drei Regionen - Nord, Süd und Ost - von einer weiter wachsenden Unterdeckung der Kosten betroffen.
In der Region Ost sanken die Milchauszahlungspreise um durchschnittlich 2,3 Cent pro Kilogramm Milch auf 28,7 Cent, und die Unterdeckung der Kosten stieg in Folge um durchschnittlich 5 Prozent auf 29 Prozent an.
In der Region Süd stieg der Abstand zwischen dem Milchauszahlungspreis und den Milcherzeugungskosten je nach Bundesland auf 3 bis 4 Prozent, weil sich nun auch in Baden-Württemberg und Bayern die Milchauszahlungspreise Richtung 30 Cent bewegten und in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sogar unter diese Marke auf 29,5 Cent pro Kilogramm fielen.
In der Region Nord kam es vor allem in Niedersachsen (-2,21 Cent auf 27,96) und in Nordrhein-Westfalen (um -1,71 Cent auf 29,5 Cent) zu einem weiteren Abfall der Milchauszahlungspreise. Die Unterdeckung der Kosten erhöhte sich wie im Süden um weitere 3 beziehungsweise 4 Prozent (auf 27 bzw. 28 Prozent). Demgegenüber blieb die Unterdeckung in Schleswig-Holstein mit 29 Prozent zwar auf dem gleichen Niveau wie im letzten Quartal. Hier waren die Milchauszahlungspreise aber bereits im April stärker abgesunken, so dass die weitere Senkung um 0,5 Cent auf der Kostenseite aufgefangen wurde.
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