Auf dem 5. Berliner Milchforum erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, der russische Importstopp zeige, wie flüchtig das Geschäft sein könne. Die Branche benötige dringend eine Exportstrategie. Die behördlichen und betrieblichen Strukturen hätten Ausbaupotential. Die Vorschläge zur Unterstützung der Erschließung neuer Märkte seien zu begrüßen; sie dürften jedoch keinesfalls mit einer Kürzung der Ressourcen im Veterinärbereich einhergehen.
Der DBV-Vizepräsident und Präsident des Landesbauernverbandes (LBV) Brandenburg, Udo Folgart, betonte, die drohende Superabgabe für deutsche Milchviehalter im letzten Quotenjahr zeige einmal mehr, dass die Quote ein Relikt der Vergangenheit sei und die weitere Entwicklung behindere. Mit Hilfe einer Absenkung der Fettkorrektur hoffe die Branche, die Strafzahlung abzuwenden.
Der Abteilungsleiter der Generaldirektion Landwirtschaft der EU-Kommission, Dr.Willi Schulz-Greve, lenkte den Blick auf die vorrangige Intention der Liberalisierung: Sie solle zunächst Verbrauchern in den Partnerländern ein größeresAngebot verschaffen. Positive Effekte für die Erzeuger gebe es, wenn die Betriebe markt- und wettbewerbsfähig seien. Für den Generalsekretär des Europäischen Milchindustrieverbandes (EDA), Alexander Anton, ist die Marktöffnung der Welt bereits in vollem Gang. Der Hauptgeschäftsführer vom Milchindustrieverband (MIV), Eckhard Heuser unterstrich, Export bedeute immer in einem gewissen Maße Verdrängung, ermögliche aber auch Wettbewerb und Entwicklung. Außenschutz gehe dagegen nicht gleichzeitig mit einer Entwicklungshilfe für arme Länder einher.
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