Seit Anfang der 90er-Jahre werden die Inhaltsstoffe der Milch zur Bewertung der Versorgungslage von Kühen genutzt. Diese Daten fallen einmal monatlich im Ergebnis der Milchkontrolle an. Die Einführung der heute noch verwendeten 9-Felder-Tafel, auch "Harnstoffbericht" genannt, kann als Beginn einer ausgeprägten routinemäßigen Fütterungskontrolle im Rahmen des Herdenmanagements angesehen werden. Für die Beurteilung des Herdenstatus wird die 9-Felder-Tafel noch immer gern genutzt.
In der Praxis stimmt aber die Diagnose nach den Ergebnissen der Milchleistungsprüfung (MLP) oft nicht mit der Diagnose am Tier überein. Vor allem ein starrer Mindesteiweißgehalt als untere Grenze für die Bewertung einer optimalen Energieversorgung ist mit den Beobachtungen im Stall nicht in Einklang zu bringen. Unberücksichtigt bei der bisherigen Bewertung bleiben die Beziehungen des Milcheiweiß- und auch des Milchfettgehaltes zur Milchmenge.
Fett-Eiweiß-Quotient spiegelt Energieversorgung besser wider
Auf Initiative und in Zusammenarbeit mit dem Landeskontrollverband Mecklenburg-Vorpommern wurde eine Überprüfung der bisher genutzten und möglicher alternativer Orientierungswerte für den Versorgungsstatus von Einzelkühen vorgenommen. Dafür wurden die Milchinhaltsstoffe aus den MLP-Daten aller mecklenburg-vorpommerschen Kühe innerhalb eines Monats herangezogen.
Vor allem die Erkenntnis, dass der Fett-Eiweiß-Quotient die Energieversorgung der Kuh besser widerspiegeln kann als der Milcheiweißgehalt, zwingt zur Überarbeitung des Bewertungsrahmens der Milchkontrollergebnisse. Folgernd aus diesen Auswertungen wird ein Sechs-Felder-Modell vorgeschlagen, das ähnlich wie die vorherige Neun-Felder-Tafel hilft, die Versorgung der Kuh ausschließlich anhand der Ergebnisse der Milchkontrolle zu charakterisieren.
Den vollständigen Artikel finden Sie in der Novemberausgabe des agrarmanager.
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