Börsen-Teilnehmer, die nichts mit der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln zu tun haben, sind oft weit vom physischen Markt, erläutert Erhard Richarts vom ife Institut für Ernährungswirtschaft (Kiel) in seinen Ausführungen zum Thema Milchmarkt. Die Teilnehmer sind an Gewinnen durch Ausnutzen von sich im Zeitablauf ergebenden Preisunterschieden interessiert, müssen aber hohe Risiken in Kauf nehmen. In den Medien wird diese Funktion oft negativ dargestellt, wobei das Gewinnstreben nicht selten als Sünde angeprangert wird, wenn es um Lebensmittel geht. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich Haussen oder Baissen nicht lange Zeit im Widerspruch zu den tatsächlichen Verhältnissen von Angebot und Nachfrage durch-halten lassen: Wenn es Blasen sind, platzen sie irgendwann. Ethische Bedenken sind also nicht angebracht, erst recht nicht auf der Seite, der es um Preissicherheit geht.
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