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Milchproduktion

Milchmarkt: Preiszenit überschritten?

am Dienstag, 15.04.2014 - 07:16 (Jetzt kommentieren)

Den Haag/Bonn - Die Milcherzeugerpreise in der Europäischen Union konnten im Februar 2014 noch einmal leicht zulegen. Der Höchststand ist aber wohl erreicht.

Der vom niederländischen Bauernverband (LTO) errechnete Durchschnittspreis für 16 größere Milchverarbeitern in Nord- und Mitteleuropa für eine Standardmilch mit 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß erhöhte sich gegenüber dem Vormonat Januar um 0,5 Cent oder 1,1 Prozent auf das neue Rekordniveau von 40,81 Cent je Kilogramm.
 
Ausgeprägter war das Plus im Vergleich zum Februar 2013: Binnen Jahresfrist hat sich die Auszahlungsleistung der Molkereien im Schnitt um 6,1 Cent je Kilogramm oder 17,5 Prozent verbessert.

Granarolo mit 45,57 Cent vorne

Über einen Anstieg des Milchgeldes um 3,4 Cent je Kilogramm auf 45,57 Cent je Kilogramm im Vergleich zu Januar 2014 konnten sich zuletzt die Lieferanten der italienischen Granarolo freuen; damit führte diese Molkerei auch den Auszahlungspreisvergleich der LTO an. Dahinter folgte die finnische Hämeenlinnan mit 44,41 Cent je Kilogramm, die sich im Februar den Rohstoff 1,2 Cent je Kilogramm mehr kosten ließ. Ihre zuvor unterdurchschnittliche Auszahlungsleistung aufgebessert hat Danone mit einem Aufschlag von 1,3 Cent je Kilogramm auf 40,92 Cent je Kilogramm. Bei Arla Foods ging es um rund ein Cent je Kilogramm auf 41 Cent je Kilogramm nach oben.

DMK weiter unter 40 Cent

Die deutschen im LTO-Vergleich vertretenen Molkereien ließen im Februar ihren Milchpreis unverändert. Bei Alois Müller waren dies 40,87 Cent je Kilogramm und bei der DMK 39,05 Cent je Kilogramm. Nach den Milchpreissenkungen im Dezember und Januar gehörte die DMK zu den sechs Unternehmen im Ranking, die die 40 Cent-Marke nicht mehr übertrafen.
 
Stabil blieben die Auszahlungsleistungen auch bei der belgischen Milcobel und den niederländischen Molkereiunternehmen DOC Kaas und Friesland Campina, die sich zwischen 41,08 Cent je Kilogramm und 42,01 Cent je Kilogramm bewegten.

"Milchpreisgipfel" erreicht?

Der "Milchpreisgipfel" in der EU könnte im Februar erreicht worden sein. Zwar haben Molkereien wie Arla Foods und die britische Dairy Crest nach LTO-Angaben für März stabile Milchpreise angekündigt; Friesland Campina und Doc Kaas wollen jedoch weniger für den Rohstoff zahlen.
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Notierungen für Milchprodukte unter Druck

Aufgrund der hohen Milchanlieferungen und der nachgebenden Preise für die meisten Milcherzeugnisse im März stufte die LTO den Markt schwächer ein, was früher oder später nicht ohne Konsequenzen für die Milchpreise bleiben dürfte. Laut Daten der EU-Kommission hat sich der durchschnittliche Butterpreis in der Gemeinschaft im März mit 3.690 Euro je Tonne knapp auf dem Vormonatsniveau halten können. Magermilchpulver verzeichnete hingegen einen Wertverlust von 2,7 Prozent auf 3.320 Euro je Tonne; bei Vollmilchpulver waren es 1,6 Prozent auf 3.710 Euro  je Tonne.

Preisentwicklung bereitet Sorgen

Auch vor dem Käsemarkt machte die Preisschwäche nicht halt; Gouda notierte im März mit 3.720 Euro je Tonne um 2,4 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Zwar bewegen sich die Preise für Molkereierzeugnisse weiterhin auf einem überdurchschnittlichen Niveau - sie lagen laut EU-Kommission zuletzt bei Milchpulver und Käse noch rund 20 Prozent und bei Butter 10 Prozent über den Vorjahreswerten - doch haben die jüngsten Preissenkungen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel und der starke Notierungsrückgang an der Global Dairy Trade (GDT) Besorgnis über die weitere Preisentwicklung ausgelöst.
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ZWS Fleckvieh

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