
"Der saisonale Höhepunkt der Milchanlieferung war dieses Jahr sehr früh", sagt der MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser. Jetzt sinke die Milchanlieferung europaweit. Infolge geringerer Milchpreise gingen die Mengen in den wichtigen und großen Erzeugerregionen zurück. Daraus leitet sich aus Sicht des Verband folgendes ab:
- Im Juni ist das Vorjahresniveau voraussichtlich im Durchschnitt der 28 EU-Länder unterschritten worden.
- Die den Interventionsstellen angebotenen Magermilchpulvermengen werden kleiner.
- Der Verband rechnet mit einem baldigen Ende der Interventionsankäufe.
- Bei Milchfett ist es bereits zu Engpässen gekommen, die eine Erhöhung der Preise für Butter im Lebensmitteleinzelhandel erforderlich machen.
- Auch die Notierungen für Käse steigen langsam an, so dass wieder etwas Entspannung am Milchmarkt in Sicht ist.
Milchmenge geht seit April zurück
Wie Marktexperte Dr. Olaf Zinke vom agrarmanager bereits Ende Juni mitteilte, war der Vorsprung der Milchanlieferung in der Europäischen Union gegenüber dem Vorjahr bereits im April 2016 deutlich zurückgegangen. Die europäischen Milcherzeuger lieferten in dem Monat zwar noch 1,6 Prozent mehr Milch an Molkereien als im Vorjahr. Im März lag der Zuwachs der Anlieferung allerdings noch bei 5,8 Prozent und war damit deutlich höher.
So entwickelte sich die Anlieferungsmenge in den einzelnen EU-Staaten im April gegenüber dem Vorjahresmonat:
- Deutschland: + 2,3 %
- Niederlande: + 10,8 %
- Dänemark: + 1,9%
- Polen: + 3,3 %
- Italien: + 7,0 %
- Vereinigtes Königreich: - 3,4 %
- Frankreich: - 1,1 %
- Irland: - 4,1 %
- Spanien: - 1,1 %
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