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Aus der Wirtschaft

Milchpreis EU: Bis zu 19 Ct Unterschied zwischen Molkereien

am Donnerstag, 12.02.2015 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Den Haag - Der Rückgang der Erzeugermilchpreise setzte sich in der EU erwartungsgemäß auch im Dezember 2014 fort. Über das gesamte Jahr gesehen, lag der Milchpreis leicht über dem Niveau von 2013.

Führende europäische Molkereien zahlten ihren Lieferanten im Dezember 2014 im Schnitt 32,95 Cent netto je kg Rohmilch, das entspricht gegenüber dem November  einem Minus von 1,15 Cent. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ergab sich über alle erfassten Preise eine Verringerung von 7,12 Cent oder 18 Prozent. Dies geht aus der jüngsten Erhebung des niederländischen Bauernverbandes (LTO) hervor. Im Gesamtjahr 2014 konnte bei den Milcherlösen das Vorjahresniveau im Mittel noch knapp übertroffen werden.
 
Der LTO-Durchschnittswert wird monatlich in Kooperation mit EDF (European Dairy Farmers) auf Basis der Auszahlungsleistungen von 16 großen Milchverarbeitern in Nord- und Mitteleuropa für Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß sowie einer jährlichen Anlieferung von 500.000 kg errechnet.
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Enorme Preisdifferenzen zwischen den EU-Ländern

Im Dezember 2014 fielen laut der jüngsten LTO-Statistik die Unterschiede bei den Erzeugerpreisen innerhalb der Union noch größer aus als in den Vormonaten. Den höchsten Rohmilcherlös konnten wiederum die Lieferanten der italienischen Molkerei Granarolo mit 43,87 Cent erzielen, gefolgt vom finnischen Unternehmen Hameenlinnan mit 41,97 Cent - beide Verarbeiter beließen die Auszahlung gegenüber dem Vormonat unverändert.
 
Dem gegenüber präsentierte sich die niederländische DOC Chees mit einem Milchpreis von 24,86 Cent (-3,8 Cent gegenüber November) als krasser Ausreißer nach unten. Aber auch und das größte deutsche Molkereiunternehmen DMK unterschritt mit 29,15 Cent die 30-Cent-Grenze. Zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Erlös bestand somit eine Differenz von rund 19 Cent.
 
Im Gesamtjahr 2014 ergab sich bei den im LTO-Vergleich erfassten Molkereien ein durchschnittlicher Erzeugermilchpreis von 38,03 Cent netto. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem leichten Plus von 0,7 Cent oder zwei Prozent. In diesem Wert sind jedoch fällige Nachzahlungen der Molkereien noch nicht enthalten. 
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Milchpreis: Prognose für die kommenden Monate fällt verhalten aus

Im Januar haben einige marktführende europäische Molkereien ihre Auszahlung weiter verringert (Arla, DMK, Granarolo usw.). Wie sich die europäischen Milchpreise in den kommenden Monaten entwickeln werden, ist laut LTO noch nicht absehbar. Auf dem Weltmarkt seien die Notierungen für Basisprodukte wie Butter und Milchpulver in den vergangenen Wochen spürbar nach oben geklettert, von einer strukturellen Trendwende könne aber noch nicht gesprochen werden, betonen die Experten. Die Kurse werden dennoch in den nächsten Wochen von den Auktionen an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) beeinflusst werden.
 
Positiv dürfte sich auch der gegenüber dem Dollar schwächere Eurokurs auswirken, weil er Exporte nach Drittländern begünstigt. Dass sich die Milcherzeuger bei ihren Anlieferungen mittlerweile eingebremst haben, um hohe Superabgaben zu vermeiden, wird ebenfalls als wichtiges Signal gewertet. 
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