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Milchproduktion

Milchproduktion: Deutschland liegt bei Kosten im Mittelfeld

am Montag, 18.11.2013 - 08:30 (Jetzt kommentieren)

Kiel - Deutschland konnte seinen Wettbewerbsnachteil gegenüber wichtigen Konkurrenten am Weltmarkt verringern. Für einen Milcherzeuger in Norddeutschland mit 106 Kühen lag der Wert in 2012 bei 31,33 Euro.

Die globalen Kosten der Milchproduktion sind in den vergangenen zwölf Jahren deutlich gestiegen, Deutschland konnte jedoch seinen Wettbewerbsnachteil gegenüber wichtigen Konkurrenten am Weltmarkt verringern. Dies geht aus einer Analyse des International Farm Comparison Network (IFCN) hervor, in dem die Betriebskosten von typischen Milchbetrieben in mehr als 50 Ländern verglichen wurden.
 
Dabei errechneten die Experten für das vergangene Jahr einen Aufwand für die Erzeugung von 100 Kilogramm Standardmilch mit vier Prozent Fett und 3,3 Prozent Eiweiß der von vier Dollar (2,98 Euro) in Kamerun bis zu 128 Dollar (95,49 Euro) in Japan reichte. Im weltweiten Mittel mussten 2012 für die Produktion von 100 Kilogramm Milch rund 46 Dollar aufgewendet werden.

Bundesrepublick auf Mittelfeldplatz

Für einen deutschen Milcherzeuger in Norddeutschland mit 106 Kühen lag dieser Wert laut IFCN bei 42 Dollar (31,33 Euro). Damit rangierte die Bundesrepublik im weltweiten Vergleich auf einem Mittelfeldplatz, in etwa gleichauf mit dem Vereinigten Königreich, Polen, Russland, den USA und Brasilien.
 
Teurer war die Milcherzeugung dagegen zuletzt in Kanada, Mexiko und auch in China, wobei die Kosten eines Produktionsunternehmens in der Volksrepublik mit 340 Kühen der Analyse zufolge bei gut 60 Dollar pro 100 Kilogramm (44,76 Euro) lagen. Der Anstieg der Futterkosten und die Aufwertung des Renminbi ließen dort den in US-Dollar ausgedrückten Produktionsaufwand zuletzt spürbar steigen.

Wechselkursentwicklung hat erheblichen Einfluss

Preiswerter als in Deutschland konnten 100 Kilogramm Milch dagegen mit Kosten von weniger als 30 Dollar (22,40 Euro) in Argentinien, Peru, Uruguay und einigen afrikanischen Staaten produziert werden. Dies galt auch für Indien, Australien und Neuseeland, wo sich der Aufwand in einer Spanne von 30 Dollar (22,40 Euro) bis 40 Dollar (29,84 Euro) bewegte.
 
Neben den Futter-, Lohn- und Landkosten sowie dem Produktivitätsfortschritt hatte den Verfassern der Studie zufolge vor allem die Wechselkursentwicklung der nationalen Währungen einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis der Kostenberechnungen, die zu Vergleichszwecken auf dem US-Dollar basierten.
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