Ein Milchviehbetrieb in Israel: Extreme Hitze und hohe Futterkosten
Jonathan Amirs Kühe produzieren im Schnitt bis zu 11.000 Liter Milch pro Kuh und Jahr - und das bei extremer Hitze, Wassermangel und hohen Futtermittelkosten. Wir haben den Milchviehhalter in HaYogev, einer Siedlung in Nordisrael, besucht.

Amelie Grabmeier, agrarheute
am Montag, 04.03.2019 - 09:00
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Maren Diersing-Espenhorst/agrarheute
Milchviehhalter Jonathan Amir hält 70 Milchkühe in HaYogev, einer Siedlung in Nordisrael. Hier herrscht chronischer Wassermangel und das bei 40 °C. „Um Hitzestress für die Kühe zu vermeiden, laufen unsere Ventilatoren auch nachts“, sagt der Landwirt.
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Seine Herde besteht zu einem Drittel aus Holsteinkühen und zu zwei Dritteln aus Norwegischem Rotvieh. Er hält und füttert die Tiere in einem offenen Kompoststall. Die durchschnittliche Milchleistung beträgt 11.000 l pro Kuh und Jahr. „Die Milch enthält 4 Prozent Fett und 3,6 Prozent Protein“, sagt der Landwirt.
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Die Zellzahlgehalte liegen bei 200.000 Zellen pro Milliliter. „Wir melken die Kühe dreimal täglich in einem Swing-Over-Melkstand“, sagt Jonathan Amir. Die Melker sind überwiegend Studenten oder Praktikanten aus dem Ausland. Pro Liter Milch bekommt er umgerechnet etwa 47 Cent.
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Jonathan Amir füttert eine totale Mischration (TMR) aus Silage, Weizen, Mais, Wintergetreide und Sonnenblumenkerne. Weidehaltung ist in Israel wegen der Hitze nicht möglich. „Die Futtermittelkosten machen rund 60 Prozent unserer Produktionskosten aus“, erklärt er.
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Die Oberfläche im Kompoststall wird einmal täglich bearbeitet. Ein Mitarbeiter von Jonathan Amir legt die obere Bodenschicht mithilfe von Trecker und Fräse um. „Für eine zusätzliche Belüftung im Stall sorgen Ventilatoren unter der Decke“, sagt der Milchviehhalter.
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McCullough
Ihre Zukunft sehen Jonathan Amir (re.) und sein Freund Israel Bloch, ebenfalls Milchviehhalter, kritisch. Seit dem 1. Januar 2019 sind Milchimporte in Israel erlaubt. „Die Regierung will uns wettbewerbsfähiger machen, indem sie die Türen für Importe öffnet“, sagt er. Jonathan Amir befürchtet eine Flut von Billigimporten, die die hiesigen Marktpreise schädigen.
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