Ein Milchviehbetrieb in Ostfriesland: Kreuzungszucht und Roboter
Robuste Rinder, höhere Kälbererlöse und weniger Klauenerkrankungen – genau das wünschen sich viele Milchviehhalter. Züchter Henning Rothert aus Wittmund zeigt uns, wie's er macht und worauf er bei der Milchviehhaltung noch Wert legt.

Amelie Grabmeier, agrarheute
am Mittwoch, 10.04.2019 - 09:00
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Nina Kleemann
Henning und Sonja Rothert führen einen Milchviehbetrieb in Wittmund in Ostfriesland. Seit drei Jahren kreuzen sie Holsteinkühe mit Fleckvieh. „Wir haben mit der Kreuzungszucht begonnen, um unsere Tiere robuster zu machen“, sagt der Milchviehhalter.
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Jan-Philipp Eberstein
Geht man durch seinen Stall, fällt einem das sogleich auf: Zwischen seinen Fleckvieh- und Holsteinrindern steht eine Mischung aus beiden Rassen - buntes Fleckvieh. Sowohl die Holsteinkühe als auch die F1-Kreuzungstiere besamt er mit Fleckvieh.
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Henning Rothert
Schon bei den Kreuzungskälbern war schnell klar: „Die sind viel robuster als ihre reinrassigen Kollegen“, sagt der Landwirt aus Wittmund. Ein weiterer Vorteil der Kreuzungszucht: „Für jedes Bullenkalb bekomme ich 100 Euro mehr“, erklärt Henning Rothert.
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Jan-Philipp Eberstein
Nur mit der Kreuzung von reinen Holsteinfärsen und Fleckvieh ist Henning Rothert bisher noch nicht zufrieden. „Das Abkalbeverhalten hat uns noch nicht überzeugt“, sagt er. Deshalb besamt er reine Holsteinfärsen als erstes mit einem Holstein-Bullen. Und danach erst mit dem Sperma eines Fleckvieh-Bullen.
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Jan-Philipp Eberstein
Neben der Züchtung ist dem Landwirt auch das Wohl der Tiere wichtig. Seine Rinder hält Henning Rothert in Boxenlaufställen. „Im Sommer dürfen sie raus auf die Weide“, sagt der Landwirt. „Das ist gut für die Klauen.“ Im Winter verfüttert er Grassilage. „Um einen hohen Energie- und Proteingehalt zu erreichen, schneiden wir möglichst frühzeitig und ergänzen mit Pressschnitzeln“, sagt er.
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Jan-Philipp Eberstein
Um die Fütterung kümmert sich der Vector von Lely. Der Roboter besteht aus einer Futterküche, einem Futtergreifer und zwei selbstfahrenden Futtermischwägen. „Sobald kein Futter mehr im Lager ist, schickt mir das automatische Fütterungssystem eine SMS aufs Handy“, sagt der Landwirt.
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Jan-Philipp Eberstein
In der Futterküche sammelt der Vector das Futter für die Milchkühe ein. Über den Futtergreifer belangen die Futterkomponenten in den selbstfahrenden Futtermischwagen. „Der Mischer bringt das Futter aus, schiebt es vor und misst die Futterhöhe“, sagt der Landwirt.
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Jan-Philipp Eberstein
Neben dem Vector und vier automatischen Melkrobotern kommen auch drei Spaltenschieber zum Einsatz. „Der Reinigungsroboter schiebt den Mist vor sich her und drückt ihn durch die Spalten“, sagt Henning Rothert.
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Henning Rothert
Bisher hat sich der Aufwand für Henning Rothert gelohnt. Für ihn ist klar: Er will die Kreuzungszucht weiterführen. „Unser Ziel sind 80 Prozent Kreuzungstiere in der Herde“, sagt er. Das könnte in ungefähr vier Jahren der Fall sein. „Bis dahin kann aber noch viel passieren.“
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