Warum ein Milchviehhalter auf Vitamin D3-Milch setzt
Armin und Monika Högenauer erzeugen Vitamin D3-Milch. Wie das geht und warum sie es machen, sehen und lesen Sie hier.

Familie Högenauer war auf der Suche nach einer Alternative. Sie wollten ihre Milch nicht mehr konventionell abliefern. "Im Internet fanden wir von der Erzeugung von Nachtmilch zur Vitamin-D3-Milch“, erzählt der 40-jährige Milchviehhalter Armin Högenauer. Eine Firma namens Milchkristalle bot das Konzept an und Familie Högenauer entschied sich einzusteigen. Das war nicht schwierig, denn es reichte, die Tageslichtlampen des Unternehmens im Stall aufzuhängen. Leuchten sie über eine gewisse Zeit im Stall, hebt das den Vitamin- D3-Spiegel bei den Kühen an.
Im Jahr 2016 installierte der Landwirt 15 Lampen bei den Laktierenden. „Das UV-B-Licht der Lampen imitiert das Sonnenlicht und regt die Vitamin-D3-Produktion an“, erklärt Högenauer. Die Lampen leuchten von fünf Uhr morgens bis 21:30 Uhr in der Nacht. Danach folgen acht Stunden Dunkelheit.
Er war einer der ersten, die in das Vitamin-D3-Projekt eingestiegen sind. Er hat damals die Gelegenheit ergriffen und wurde Mitgesellschafter im Unternehmen Milchkristalle.
Garantiepreis von 55 Cent
Seit Oktober 2021 gibt es die haltbare Vitamin-D3-Milch im Internet. Der Liter wird dort für 1,95 Euro angeboten. Die erste Charge im Netz ist schon ausverkauft. Aktuell erzeugen drei Betriebe für das Unternehmen Milchkristalle die Vitamin-D3-Milch. „Die Mengen an Milch, die wir derzeit als D3-Milch verkaufen, ist vergleichsweise klein. Bei uns sind es nur rund ein Prozent der gesamten Milchmenge. Den Rest verkaufen wir als Milch nach den Kriterien des Deutschen Tierschutzbundes.“ Auch wenn sie derzeit mit über 45 Cent/kg einen guten Preis für die Tierschutzmilch erhalten, für D3-Milch gibt es einen Garantiepreis von 55 Cent/kg netto.
Damit das Ganze Zukunft habe, sei der nächste Schritt entscheidend. „Wir planen, die Milch über den Einzelhandel zu verkaufen. Hier haben wir auch schon Gespräche geführt, doch für solche Verhandlungen braucht man ein Produkt zum Vorzeigen. Daher hatten wir mit dem Onlineverkauf begonnen“, erklärt der Landwirt das Vorgehen. Da noch keine größeren Mengen abgesetzt werden, benötigen sie auch keine zusätzlichen Milchlieferanten.
Lizenznehmer gesucht
Ein weiteres Ziel des Unternehmens ist es, mehr Direktvermarkter für die D3-Milch zu begeistern. „Wir haben schon zwei Lizenzen an Direktvermarkter in Österreich vergeben. Einer vertreibt die D3-Milch selbst. Gegen Zahlung einer Lizenzgebühr können sie das Logo nutzen, wenn die Milch die geforderten Eigenschaften erfüllt“, erklärt Högenauer. Dafür müssen die Inhaltsstoffe einmal im Monat von einem beauftragten Labor geprüft werden.