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Stallbau

Milchviehstall: Tipps, um Baukosten zu sparen

Neugebauter Milchviehstall mit Laufstall
am Montag, 12.04.2021 - 09:30 (Jetzt kommentieren)

Ein neuer Milchviehstall ist teuer. Wo sinnvoll Kosten gespart werden können, erklärt Bauexperte Jochen Simon.

Was sind die größten Kostenfaktoren beim Stallneubau?

Jochen Simon

Der größte Kostenfaktor ist die Fläche pro Tierplatz, also die konkrete Quadratmeterzahl, die pro Kuh berechnet wird. Diese Fläche ist entscheidend.

Ein weiterer Kostenfaktor ist das Entmistungssystem. Hier ist ein planbefestigter Boden mit Schieber günstiger als eine Fließentmistung. Bei einem Güllekeller muss bei den Kosten die Güllelagerung anteilig berücksichtigt werden, denn der Keller dient gleichzeitig als Lagerraum.

Wie beeinflusst die Melktechnik die Kosten?

Die Grundkosten sind immer gegeben. Je nach eingesetzter Melktechnik können die Kosten unterschiedlich sein. Kostensenkend kann sich hier das Nutzen von Altgebäuden auswirken. Beim Bau eines neuen Laufstalls kann es sinnvoll sein, zu überlegen, ob das Umbauen des alten Anbindestalls als Melkhaus eine kostengünstige Alternative ist.

Wie können die Baukosten gesenkt werden, ohne dass Arbeitseffizienz verloren geht?

Ein wesentlicher Kostenfaktor ist die Bauweise der Liegehalle, also der umbaute Raum. Wird er reduziert, kann das zu einer deutlichen Reduktion der Kosten führen. Ein Möglichkeit dafür ist das mehrhäusige Bauen. Wir haben in den letzten Jahren die Planug vieler Ställe ausgewertet und festgestellt, dass mit einem mehrhäusigen Stall in einfacher Bauweise, beispielsweise mit einem Pultdach, die Kosten im Vergleich zu einem einhäusigen Stall um rund 25 Prozent gesenkt werden können.

Die durchschnittlichen Kosten eines schlüsselfertigen konventionellen einhäusigen Stalls für 70 Milchkühe mit automatischem Melk- system können bis zu 14.000 Euro und mehr je Tierplatz betragen. Beim mehrhäusigen Bauen können diese Kosten auf rund 11.000 Euro gesenkt werden.

Beeinflusst ein mehrhäusiger Stall die Arbeitseffektivität?

Nein, ein mehrhäusiger Stall beeinfluss die Arbeitseffektivität  nicht. Das Layout des Grundrisses verändert sich ja nicht durch die Bauweise. Entscheidend ist auch hier eine sorgfältige Planung, damit die Arbeitswege möglichst kurz und die Arbeitsabläufe effizient gestaltet werden können.

Zudem muss die Ausrichtung des Stall bei der Planung beachtet werden, damit sie zur Witterung des jeweiligen Standorts passt. Ist das gegeben, kann der Stall witterungsunabhängig und beispielsweise auch an Standorten mit viel Wind genutzt werden. Zudem bietet er den Kühen mit integrierbaren Laufhöfen und Außenklimareizen ein hohes Maß an Tierwohl.

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