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Klauengesundheit

Mortellaro: Forscher finden neue Erkenntnisse zur Klauenkrankheit

Forscher fanden neue Erkenntnisse zur genetischen Veranlagung bei Mortellaro.
am Samstag, 13.08.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Mortellaro gehört zu der weit verbreitetsten Klauenkrankheit bei Rindern. Forscher haben jetzt neue Erkenntnisse herausgefunden.

Ein internationales Forschungsteam hat herausgefunden, dass die Gene das Erkrankungsrisiko für Mortellaro (Dermatitis Digitalis) beeinflussen. Zwei Punktmutationen im Erbgut von Rindern führen wahrscheinlich dazu, dass manche Tiere deutlich anfälliger für diese Klauenkrankheit sind.

Insgesamt analysierten die Forscher Daten von mehr als 5.000 Milchkühen. An der Forschung war neben der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität Göttingen auch die amerikanische University of Wisconsin-Madison beteiligt.

Prof. Dr. Hermann Swalve vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU leitete die Forschung gemeinsam mit Prof. Dr. Bertram Brenig von der Universität Göttingen. Unterstützt wurden sie dabei von Prof. Dr. Dörte Döpfer aus den USA.

Zwei Kandidatengene spielen wichtige Rolle

Bei Mortellaro handelt es sich um eine von Bakterien ausgelöste Krankheit, bei der der Übergang zwischen Klauenhorn und behaartem Teil des Beins an der Rückseite der Füße betroffen ist. Neben dem akuten Stadium gibt es auch Stadien, in denen sich der Erreger verkapselt und immer wieder einen akuten Schub auslösen kann.

Das Forscherteam aus Deutschland und den USA untersuchte genetische Grundlagen anhand von DNA-Daten und Untersuchungsbefunden von insgesamt 5.040 Milchkühen aus 13 ostdeutschen Großbetrieben. Mithilfe umfangreicher statistischer Analysen war es möglich wichtige Bereiche der Erkrankung im Erbgut zu identifizieren.

Zwei potenzielle Kandidatengene spielen eine wichtige Rolle in Signalwegen immunologischer zellulärer Prozesse, wie beispielsweise bakteriellen Infektionen. Durch weitere Sequenzanalysen fand das Team an zwei Stellen Punktmutationen. Diese sogenannten SNP haben beide einen großen Einfluss auf die Erkrankungsanfälligkeit und die Ausbildung eines chronischen Krankheitsverlaufs.

Züchtung von resistenten Tieren verbessern

Da nie alle Tiere einer Herde an der Krankheit leiden, geht man davon aus, dass es genetisch resistente Tiere geben muss. Die gewonnenen Erkenntnisse zur genetischen Veranlagung können laut Forscherteam helfen, die Züchtung resistenter Tiere zu verbessern.

Das Forschungsteam plant daher die Untersuchungen mit den Zellkulturen fortzusetzen, um die bisherigen Erkenntnisse weiter zu untermauern.

Mit Material von Universität Halle

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