Nachdem ein oder mehrere Wölfe nahe Eltze in der Region Hannover mutmaßlich zwei Kälber auf der Weide gerissen haben, bekommt Bernd Wiedenroth jetzt Hilfe. Eine Pferdehalterin aus Peine bietet dem Landwirt an, seine Tiere auf ihre Weide in Hofschwicheldt – südlich von Hämelerwald – zu stellen. „Ich setze mich viel mit dem Thema Wolf auseinander. Der Wolf ist nicht blöd, er kommt wieder“, sagt Urte Wittenberg den Schaumburger Nachrichten. Die Frau aus Peine hält demnach selbst vier Pferde, die sich aber schon im Stall befinden. „Der Landwirt, dem die Weide gehört und von dem ich sie gepachtet habe, wäre auch einverstanden“, erklärt Wittenberg weiter.
Das Hilfsangebot ist für den Rinderhalter leider zu weit weg
Der betroffene Landwirt Bernd Wiedenroth freut sich über das Angebot, doch aufgrund der Entfernung kommt es für ihn nicht in Frage. „Es ist gut gemeint, aber das ist zu weit weg“, sagt er. Von seinen ursprünglich 20 Kälbern sind nun nur noch sechs im Stall. „Die anderen sind alle verkauft oder gehen zur Mast“, berichtet Wiedenroth gegenüber den Schaumburger Nachrichten. „Es geht ja nicht anders.“
Nur noch abgenagte Knochen auf der Weide
Ein Rückblick: In der Nacht von Sonntag (18. September) auf Montag hatten vermutlich Wölfe zum ersten Mal dort Jagd auf ein in der Herde stehendes Kalb gemacht. Zwischen Mittwoch (28. September) und Donnerstag folgte dann ein zweiter Angriff auf der Weide. In beiden Fällen fand Wiedenroth nur noch abgenagte Knochen vor. Nach Auskunft der Landwirtschaftskammer Niedersachsen steht das Ergebnis der Untersuchung der eingeschickten DNA-Proben vom 19. September weiterhin aus. Dass es sich tatsächlich um einen Wolfsriss handelt, ist demnach bisher nur bei dem zweiten, späteren Fall bestätigt.
Landwirt darf keinen wolfsabweisenden Zaun aufstellen
19 Mutterkühe der Rasse Fleckvieh hält Landwirt Wiedenroth insgesamt. Gemeinsam mit den Kälbern und einem Deckbullen stehen sie normalerweise fast das ganze Jahr auf der Weide - ohne wolfsabweisenden Zaun. Bernd Wiedenroth zufolge darf er diesen auf den von ihm gepachteten Flächen nicht aufstellen, weil die Wiesen im Überschwemmungsgebiet der Fuhse liegen. Stattdessen seien die Weideflächen mit stromführenden Litzen umzäunt.
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