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Fütterungstechnik

Neue autonome Fütterungstechnik: Was kann der Kuhn Aura?

Der Aura ist seit Juni 2021 auf einem Milchviehbetrieb mit 280 Kühen in Westfrankreich im Einsatz.
am Sonntag, 09.10.2022 - 05:00

Mit dem Aura stellt Kuhn einen neuen autonomen Futtermischwagen vor. Wir haben uns die Technik auf einem Milchviehbetrieb in Westfrankreich genauer angeschaut.

Bereits seit Juni 2021 ist der neue Futtermischwagen von Kuhn auf einem Milchviehbetrieb in Vendeé im Westen Frankreichs im Einsatz und versorgt dort 280 Milchkühe. Die Besonderheit: Er fährt vollständig autonom und befüllt sich dank integrierter Fräse selbstständig. Anders als bei anderen Fütterungssystemen kommt der 6,92 m lange und 2,6 m hohe Aura komplett ohne Futterküche aus.

Neben dem Befüllen des 3 m³ großen Mischbehälters findet auch das Mischen, Füttern und Anschieben der Futterreste vollständig automatisch statt. Voraussetzung für den Einsatz dieser Technik sind Silowände in den Fahrsilos und gut befahrbare, befestigte Wege auf dem gesamten Hofgelände. Die einzelnen Futterkomponenten gelangen über die 50 cm breite Fräse und einen Bandförderer in den Mischbehälter.

Zwei vertikale Schnecken sorgen für ein homogenes Mischverhältnis in der Ration und ermöglichen nicht nur den Einsatz von Gras- und Maissilage, sondern auch von gröberen Futterkomponenten wie Ballensilage oder Raufutter. An den Silowänden bleibt ein 20 cm breiter Rest zurück, der nicht über die Fräse aufgenommen werden kann.

Autonome Fütterung: In 45 Minuten vom Silo in den Trog

Auch vor dem Anfüttern eines neuen Silos gelten bestimmte Voraussetzungen. Aufgrund der Sicherheitsvorschriften müssen die Silowände mindestens 1,80 m hoch und der Aura 2 m in das Fahrsilo eingefahren sein, bevor der Fräsvorgang beginnen kann. Mithilfe einer Wiegeeinrichtung am Mischbehälter lassen sich alle zuvor programmierten Mengen genau abwiegen.

Neben der Menge der einzelnen Komponenten kann der Betriebsleiter auch Vorlagepunkte und die Anzahl der täglichen Futtervorlagen im Vorfeld an den autonomen Futtermischwagen übermitteln. Dies gilt auch bei externen Komponenten wie Sojaschrot und Pellets, die auf dem Betrieb über Befüllschnecken in den Mischbehälter gelangen. Mithilfe eines Senders am Aura und eines Empfängers an der Schnecke startet der Mischwagen das Befüllprogramm, sobald sich der Mischbehälter unter der Schnecke befindet.

Auf dem Betrieb in Vendeé bekommen die Kühe in der Zeit von 5 bis 22 Uhr sechsmal täglich frisches Futter. Die Tagesgrundration besteht dabei aus 31 kg Mais- und 9 kg Ganzpflanzensilage aus Gras und Sorghum. Für eine Fütterung von Siloentnahme über Mischen und Verteilen braucht der Aura gut 46 Minuten. Mithilfe von zwei rotierenden Bürsten an der Rückseite des Auras werden zunächst die Futterreste angeschoben und dann die neue Mischung über ein Förderband am Heck des Wagens verteilt. Die Fütterung kann dabei sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite erfolgen.

Kuhn Aura geht 2024 in den Verkauf

In Frankreich laufen derzeit zwei Maschinen auf unterschiedlichen Milchviehbetrieben. Eine dritte wird von Kuhn derzeit als Testmaschine eingesetzt. Die Arbeitsorganisation spielte auf dem besuchten Betrieb eine entscheidende Rolle bei der Investition in die 240.000 Euro teure autonome Technik.

Den Betriebsleitern war vor allem wichtig, die Arbeitszeit beim Füttern zu minimieren und den Kühen trotzdem durchgehend frisches Futter anbieten zu können. Durch die homogene Futteraufnahme steht der Betrieb derzeit bei einer Milchleistung von 33 kg pro Tag bei 4 Prozent Fett und 3,42 Prozent Eiweiß.

Nach einem Jahr kommt der Aura auf insgesamt 3.688 Arbeitsstunden und spart dem Betrieb pro Tag 1 Stunde Arbeitszeit.Für das Abdecken des Silos, das Auffüllen der Kraftfutterkomponenten und des Raufutters fallen pro Tag noch etwa 30 Minuten an. In Deutschland wird die autonome Fütterungstechnik voraussichtlich Ende 2024 verfügbar sein.

Automatische Fütterung im Rinderstall: Kuhn AURA fährt autonom

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