Eine der Hauptabgangsursachen bei Milchkühen ist die Euterentzündung Mastitis. Dem Wissen um krank machende Mikroorganismen kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Im Rahmen einer aktuellen deutschlandweiten Studie wurden Milchproben aus der Routinediagnostik auf die Häufigkeit der Keime, die für Mastitis verantwortlich sind, untersucht.
Das Ergebnis: Die fünf wichtigsten Mastitiserreger Strep. uberis, Staph. aureus, coliforme Erreger, Strep. dysgalactiae und koagulasenegative Staphylokokken (KNS) machen zusammen über 66 Prozent aller Untersuchungsergebnisse aus. Neu ist: Der Umweltkeim Strep. uberis (mit 23 Prozent) und nicht wie erwartet Staph. aureus hat sich in Deutschland mittlerweile zum häufigsten Mastitiserreger entwickelt. Damit enthält nahezu jede vierte Milchprobe, die zur Untersuchung ins Milchlabor eingesandt wird, Strep. uberis. Eine Mastitis mit Strep. uberis führt binnen sehr kurzer Zeit zu einer Schädigung des Eutergewebes, eine schnelle und gründliche Behandlung ist daher oberstes Gebot.
Leitkeim identifizieren
Das Wissen um den Leitkeim in der Herde ist - sowohl in der Therapie als auch beim Trockenstellen - die Grundlage für die Auswahl der passenden antibiotischen Produkte ist. Darüber hinaus ist die Strategie bei der Bekämpfung von Umweltkeimen wie Strep. uberis eine andere als bei kuhassoziierten Erregern. Begleitmaßnahmen wie beispielsweise Boxenhygiene, Einstreuqualität, Sauberkeit des Euters und Stallklima sind zentrale Punkte, die es zu verbessern gilt.
Für die Studie wurden durch die MBFG Wunstorf von Januar bis November 2010 insgesamt über 1.100 Einsendungen aus ganz Deutschland auf Mastitiserreger untersucht (Agardiffusionstest gem. DIN 58940).
Mehr Informationen zur Mastitis erhalten Sie auch in unserem Themendossier ...
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