Die Anteile, die Landwirte am Unternehmen halten dürfen, sollen künftig um das Doppelte über dem entsprechenden Wert für die produzierte Milchmenge liegen. Bisher darf die Zahl der Anteile am Unternehmen das tatsächliche Produktionsvolumen der Landwirte lediglich um 20 Prozent übersteigen, und auch diese Neuerung wurde erst kürzlich umgesetzt, nachdem die Mega-Molkerei Ende November eine entsprechende Kapitalerhöhung bekanntgegeben hatte. Dafür hatten sich mehr als 90 Prozent der rund 10.500 Landwirte ausgesprochen, während ein Börsengang nach Ablehnung von der Basis abgeblasen worden war.
Weitere Pläne des Milchexporteurs im Fokus
Laut den nun veröffentlichten Vorstellungen des Fonterra-Managements sollen die Milchlieferanten künftig Unternehmensanteile untereinander, nicht aber mit Investoren von außerhalb der Kooperative handeln dürfen. Für Fonterra hat diese Liberalisierung den Vorteil, dass das Unternehmen im Falle einer rückläugen Milchproduktion nicht gezwungen ist, die freiwerdenden Anteilsscheine von den Landwirten, die die Erzeugung drosseln, zurückzukaufen. Stattdessen können andere Farmer einspringen. Für die jetzt präsentierten Vorschläge ist die Zustimmung von mindestens 75 Prozent der Genossen erforderlich.
Rückgang der Milchproduktion durch Trockenheit
Das Fonterra-Management hat seine Vorschläge zu einem Zeitpunkt vorgelegt, da sich die Milchpreise in Neuseeland wieder erholt haben. Bei den von Fonterra organisierten Pulverauktionen waren die Notierungen Anfang dieses Monats abermals geklettert, und zwar um mehr als 20 Prozent. Gleichzeitig droht nach einem langen Sommer auf der Südhalbkugel in einigen Landesteilen allerdings wieder Trockenheit. So sind seit Anfang April weitere Teile der Nordinsel Neuseelands, darunter die Milchviehregion Waikato, von der Regierung als mittelstark von Dürre betroffen erklärt worden. Medienberichten zufolge hat die Trockenheit im Waikato bereits zu einem spürbaren Rückgang der Milchproduktion geführt. (AgE)
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