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Milchproduktion

Niedersachsens Milcherzeuger im Wandel der Quote

am Freitag, 25.04.2014 - 11:53 (Jetzt kommentieren)

Hannover - Die Milch- und Molkereiwirtschaft ist trotz des engen Quotenkorsetts in Bewegung geblieben. Besonders im Milchland Niedersachsen gab es in den letzten Jahrzehnten starke Veränderungen.

Deutlich mach sich dies nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes vor allem bei den Milcherzeugerbetrieben und den Molkereien. So wurden vor Einführung der Quote im Jahr 1980 noch 63.503 Milchviehbetriebe gezählt. Zehn Jahre später war ihre Zahl bereits auf 42.000 gesunken, aktuell liegt sie bei 10.500. Ähnlich gravierend waren die Veränderungen bei den Molkereien. 1980 gab es noch 176, zehn Jahre später 123, aktuell sind es noch 25 Molkereien.
 
Weniger drastische Einflüsse hatte die Quotenregelung laut Landvolk-Pressedienst auf die Zahl der Kühe. Von mehr als einer Millionen (Mio.) Tieren im Jahr 1980 stieg die Zahl bis 1983 zunächst auf knapp 1,2 Mio. Tiere. Danach reduzierte sich der Gesamtbestand auf 950.000 Tiere im Jahr 1990 und aktuell 786.000 Kühe. Den geringsten Bestand zählten Agrarstatistiker 2006 mit 705.000 Kühen.
Die Milchanlieferung dagegen stieg in erster Linie in Folge des züchterischen Fortschritts und dank zugekaufter Lieferrechte der einzelnen Landwirte. Sie übertrifft aktuell mit 5,68 Milliarden (Mrd.) kg die Anlieferungsmenge aus dem Jahr 1980 um exakt eine Mrd. kg Milch.
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Quote: 'Nutzen hatten die Verbraucher'

Mit Blick auf die Preise habe die Quotenreglung den deutschen Verbrauchern mehr genutzt als den Milchviehhaltern. Der Butterpreise rutschte von vier Euro je Kilogramm im Jahr 1980 zu Zeiten der jüngsten Milchpreismisere im Jahr 2009 mit rund 2,50 Euro je Kilogramm (Euro/kg) für abgepackte Markenbutter auf einen historischen Tiefstand. Aktuell notiert der Preis nach Angaben der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen bei 3,55 Euro/kg.
 
Die Milcherzeuger erhielten 1980 für Milch mit 3,7 Prozent (%) Fett und 3,4 % Eiweiß umgerechnet 28,9 Cent/kg. Vor Einführung der Quote 1983 erreichte der Preis ein Hoch mit 32,6 Cent/kg. Danach setzte ein rapider Preisverfall ein, der unter anderem nach der Wiedervereinigung durch ein kurzzeitiges Markthoch mit einem Preis von 31,5 Cent/kg unterbrochen wurde. Die schwierigste Phase wurde zu Zeiten der Milchpreismisere 2009 mit Erzeugerpreisen von gerade mal 22 Cent/kg erreicht. Danach habe sich der Milchmarkt sukzessive erholt, wobei in erster Linie der Exportmarkt die Preiswende gebracht hat, aktuell erhalten die Landwirte für Milch mit vier Prozent Fett um die 40 Cent/kg ausgezahlt.

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