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Tierseuche

NRW: 300 Rinder wegen Rinderherpes geschlachtet

Kühe-am-Futtertisch
am Donnerstag, 14.02.2019 - 09:32

In drei Betrieben im Kreis Borken wurden knapp 300 Rinder positiv auf den hochansteckenden Bovine-Herpesvirus-1 getestet. Weitere Bestände werden derzeit auf die anzeigepflichtige Tierseuche untersucht.

Im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen wurden Rinder bei routinemäßigen Laborkontrolluntersuchungen positv auf den Herpesvirus BHV1 (Bovine Herpesvirus 1) getestet. Betroffen waren drei Betriebe im nördlichen Kreisgebiet, wie der Kreis Borken in einer Pressemedlung am 13.02.19 bestätigte.

In einem Betrieb mussten 16 neu entdeckte Reagenten geschlachtet werden. In einem anderen Bestand waren es 4 Tiere. In einem dritten Betrieb mussten alle 276 Tiere im Bestand geschlachtet werden, weil sich dort bereits über 70 Prozent der Tiere infiziert hatten.

Benachbarte Betriebe werden ebenfalls untersucht

Da es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt, wurden bereits weitere Bestände untersucht und beprobt, die mit den jetzt betroffenen Beständen Kontakt hatten oder in einem Umkreis von einem Kilometer der Betriebe liegen. Die Sanierungsverfahren in anderen Bundesländern haben gezeigt, dass gelegentlich mit Neuinfektionen in Beständen gerechnet werden muss. Milchviehhalter sollten zugekaufte Tiere immer untersuchen lassen und beispielsweise bei Dienstleistern insbesondere aus EU-Nachbarländern ohne Sanierungsverfahren auf geeignete Hygienemaßnahmen achten.

Rinderherpes keine Gefahr für den Menschen

Da die Infektion in der Regel ohne Krankheitssymptome verläuft, bemerken die Tierhalter die Ansteckung meistens nicht. Die Rinderbestände in Deutschland werden seit vielen Jahren regelmäßig auf BHV1 untersucht. Tiere, die dabei positiv reagieren, müssen aus dem Bestand entfernt werden, weil diese Infektion lebenslänglich besteht. Jedoch ist sie für den Menschen nicht ansteckend.

In Deutschland wurde Mitte 2017 nach Entfernung aller entdeckten Reagenten ein jahrzehntelanges Tilgungsprogramm abgeschlossen. Seitdem gilt Deutschland als frei von BHV1. Unter bestimmten Umständen können einzelne noch nicht entdeckte infizierte Tiere aber den Erreger zumindest zeitweise wieder auf andere Tiere übertragen.

Mit Material von Kreis Borken

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