Mehr über Landwirt Anton Schmaußer und seinen Milchviehbetrieb lesen Sie im aktuellen agrarheute-Rindermagazin vom Februar 2020 ab Seite 10. Seine Homepage finden Sie hier: https://www.kuhstallcafe.de/
Nur 2 Prozent Kälberverluste: So geht’s!
Anton Schmaußer hält 200 Milchkühe und 170 Stück Nachzucht in Beratzhausen in der Oberpfalz. Die Kälberverluste liegen im Schnitt bei 2 Prozent - die Totgeburten eingerechnet. Wie macht der Landwirt das? agrarheute hat den 32-Jährigen gefragt.

Amelie Ruhsamer, agrarheute
am Donnerstag, 06.02.2020 - 10:00
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Anton Schmaußer (li.) leitet mit seinem Vater Alois einen Milchviehbetrieb mit 200 Kühen und 170 Stück Nachzucht in Beratzhausen. Sein Ziel: gesunde Kälber. „Das erreichen wir, indem wir die Kälber paarweise halten und ihnen genügend zu saufen geben“, sagt der 32-Jährige.
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Seine Strategie scheint aufzugehen. Die Kälberverluste belaufen sich auf 2 Prozent – inklusive Totgeburten. Zum Vergleich: In Bayern liegen die Kälberverluste zwischen 6 und 10 Prozent. Eine geringe Sterblichkeitsrate bei Kälbern kommt nicht von ungefähr.
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„Es gibt schon ein paar Dinge, auf die man achten muss“, sagt Anton Schmaußer. Nach der Geburt darf die Mutterkuh das Kalb abschlecken, dann kommt es ins Iglu. Dort steht das Kalb auf einem Einstreugemisch aus Stroh und Kalk. Aber nicht allein, sondern immer zu zweit.
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Auf dem Gebiet hat die Landwirtsfamilie Erfahrung. „Wir halten unsere Kälber schon seit 35 Jahren paarweise“, sagt Anton Schmaußer. Und zwar aus gutem Grund: „Paarweise gehaltene Kälber bewegen sich mehr und sind aktiver als einzeln gehaltene.“ Und sie saufen mehr.
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„Wenn eins der Kälber säuft, dann will das andere Kalb auch saufen“, sagt der Landwirt. „Das ist reiner Fressneid.“ Aber wenn eins der Kälber separiert wird, zum Beispiel weil es krank ist, dann ist das Geschrei groß. „Dann ruft das eine Kalb nach dem anderen. Die sind halt auch lieber zu zweit als alleine, so wie wir Menschen.“
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Platz in den Iglus haben die Kälber genug – rund 4 m² inklusive Auslauf. Der Landwirt achtet darauf, dass er nur gleich starke Kälber zusammenstallt. „Das stärkere Kalb säuft sonst dem schwächeren Kalb die Milch weg“, sagt er.
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Ein weiterer Baustein, der zur Kälbergesundheit beiträgt, ist das Biestmilchmanagement. Hier gilt: je mehr, desto besser. „In den ersten 3 Stunden nach der Geburt bekommt das Kalb mindestens 3 l Biestmilch aus der Flasche – als Schutz gegen Infektionen“, sagt Anton Schmaußer.
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Auch in den 14 Tagen nach der Geburt ist viel trinken angesagt. Die Kälber erhalten zweimal täglich rund 7 l angesäuerte Milch aus den ersten 5 Laktationstagen der Kuh. Im Nuckeleimer. „Selbst im Winter, wenn die Milch im Kübel eiskalt wird, haben die Kälber keine Verdauungsprobleme“, sagt der Landwirt.
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Neben der Biestmilch sorgt auch ein hochwertiger Milchaustauscher (MAT) für gesunde Tiere. Ab der dritten Lebenswoche füttert Anton Schmaußer seinen Kälbern einen Milchaustauscher. Der Tränke mischt er 160 g MAT/l Wasser zu.
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Sein Vater Alois tränkt den Kälbern zweimal täglich 6 l MAT mit dem Milchtaxi. Ab diesem Zeitpunkt bekommen sie auch eine selbstgemachte Totale Mischration (TMR) aus Stroh, Gerstenmaisschnitzel, Sojaschnitzel und Melasse.
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Nach neun Wochen entwöhnt der Landwirt seine Kälber. „Wir gehen mit der Tränkemenge langsam runter – von 6 auf 2 l MAT zweimal täglich“, sagt er. Danach kommen die Kälber in die Gruppeniglus. Dort erhalten sie neben 1 l MAT zweimal täglich die Kälber-TMR ad libitum. Und so viel Wasser, wie sie wollen.
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Insgesamt tränkt Anton Schmaußer seinen Kälbern 90 Tage lang Milch. „Manchmal ist ein besonders kleines Kalb dabei; das kriegt 100 Tage Milch“, sagt er. Aber spätestens dann sei Schluss. Das Tränkeregime macht sich auch bei der Anzahl der Durchfälle bemerkbar.
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