Insbesondere auf Maisschlägen randalieren die Schwarzkittel gerne. Sie sind nicht nur ein willkommenes Nahrungsangebot, sondern bieten auch guten Sichtschutz. So mancher hat den Maisanbau deshalb eingestellt. Andere erzielen mit ihren Anti-Schwarzkittel-Maßnahmen gute Erfolge. Das machen die Berufskollegen gegen die Rotten.
Tipp 1: Elektrozaun mit 3 Drähten
Mit einem Elektrozaun halten einige Ackerbauern die Schwarzkittel aus dem Feld. Der Zaun sollte jedoch mit drei Drähten in einer Höhe von 20, 40 und 60 Zentimeter über dem Boden bespannt sein. Damit wird vermieden, dass Frischlinge unterhalb des Zauns durchschlüpfen und große Sauen diesen überspringen. Allerdings sollte der Schlag regelmäßig kontrolliert werden, falls sich doch mal eine Sau Zutritt verschafft oder die Batterie für das Weidezaungerät geklaut wurde (schrieb uns ein User).
Tipp 2: Stänkermittel
So mancher setzt auf Vergrämungsmittel wie beispielsweise Hukinol. Das Stänkermittel wird auf Lappen geträufelt und an Pfählen im Abstand von 10 bis 20 Metern aufgehängt. Beim Öffnen Handschuhe tragen, empfiehlt ein Praktiker. „Es stinkt fürcherlich“. Daher ist auch von einer Anwendung in bewohnten Gebieten abzuraten.
Tipp 3: Chilibeize
Ein Landwirt berichtet: „Seitdem wir Chilibeize einsetzen gibt es kaum noch Probleme.“ Beizen mit Chili soll auch gegen Vogelfraß helfen.
Tipp 4: Fraßmittel mit Chili
Chili wird auch bei einem Fraßmittel eingesetzt. Am Feldrand werden die Pellets mit Aromastoffen auf dem Boden verteilt. Das Chili bekommt den Schwarzkitteln nicht gut. Die Lernfähigkeit der Tiere führe dazu, dass die behandelte Fläche von der gleichen Rotte für einen längeren Zeitraum von rund 6 bis 8 Wochen nicht mehr begangen wird, so das Herstellerfazit.
Tipp 5: Kalkstickstoff als Unterfuß-Düngung
Mit Kalkstickstoff als Unterfuß-Düngung versuchen einige Maisbauern die Sauen fernzuhalten. Es soll gegen das Ausheben der Maissaat helfen. Später kann man den Kalkstickstoff auch am Rand ausstreuen. Andere streuen Schwefellinsen. Muss jedoch bei Niederschlag erneuert werden.
Tipp 6: Aussaat einer Ablenkfütterung
Die Pflanzung einer Ablenkfütterung ist eine weitere Abwehrmethode. Dafür säen die Ackerbauern am Feld- und Waldrand spezielle Saatgutmischungen, die für Wildschweine besonders attraktiv sind ( z. Bsp. Ackerbohne, Buchweizen, Perserklee, Futterkohl, Sommerraps, Futtererbse, Gelbhafer). Allerdings sollte die Aussaat frühzeitig geschehen, damit die Ablenkfütterung einen Vegetationsvorsprung hat. Alternativ können frühreife Maissorten gesät werden.
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