Treiben anhand des Zonen-Konzepts
Low Stress Stockmanship
Dies gilt es bei der Rinderhaltung zu beachten:
- Rinder haben ein sehr weites Sichtfeld von ca. 330 Grad (zum Vergleich: Menschen 210 Grad). Ein schmaler Winkel von etwa 30 Grad hinter dem Tier ist von diesem nicht einsehbar. Auf eine Annäherung in diesem Bereich reagiert ein Rind äußerst sensibel
- Rinder können Entfernungen nicht gut einschätzen, haben eine schlechte Tiefenwahrnehmung und brauchen bis zu 5-mal länger als Menschen, um sich an veränderte Lichtverhältnisse anzupassen
- Rinder können positive Geräusche, wie z. B. vom Futterwagen, von negativen Geräuschen wie vom Viehtransporter unterscheiden und diese einordnen. Ferner sind sie empfindlich gegenüber lauten, schrillen und nicht endenden Geräuschen, z.B. durch zuschlagende Metallgatter oder quietschende Türscharniere. In der Praxis haben sich hier Bauteile aus Kunststoff, z. B. an Fangfressgittern, bewährt.
- Beim Herantreten an Rinder muss man sich immer mit ruhiger Stimme bemerkbar machen. Rinder richten ihre Ohren in Richtung der Geräuschquelle.
- Häufiger positiver Kontakt fördert die Mensch-Tier-Beziehung. Es gibt Körperzonen, die bei Berührung zu einer Beruhigung führen. Dazu zählen die Haarwirbel auf der Wirbelsäule, die Augenlider sowie die Ohrwurzel