
Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner drängt auf eine stärkere Verwendung von heimischem Rapsschrot als Futtermittel für landwirtschaftliche Nutz- tiere. Es sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um unabhängiger von Futtermittelimporten aus Übersee zu werden, erklärte der Minister vergangene Woche in München.
Den Anbau von Eiweißpflanzen stärken
Jüngsten Erhebungen der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub zufolge könnten in der Rinderhaltung des Bundeslandes die Sojaimporte aus Übersee vollständig durch Raps ersetzt werden. Die Versuche in Grub hätten gezeigt, dass dies zu keinerlei Leis- tungseinbußen bei den Tieren führe. Außerdem wäre ein Um- stieg angesichts der derzeitigen Sojapreise für die Landwirte sogar kostengünstiger. "Rapsschrot muss bei der Deckung des Eiweißbedarfs in der Tierfütterung künftig eine bedeutendere Rolle einnehmen", sagte Brunner. Ebenso wichtig sei es aber, den Anbau anderer Eiweißpflanzen wie Kleegras zu steigern.
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Bayern importiert jährlich 800.000 Tonnen Sojaschrot
Viele Milchviehhalter setzten bereits auf leistungsfähige Grünlandbestände als beste und kostengünstigste Eiweißquelle. Der Minister hatte bereits 2011 ein Aktionsprogramm "Heimische Eiweißfuttermittel" gestartet. Brunner sieht dies nicht allein als einen Beitrag zur Erzeugung gentechnikfreier Lebensmittel, denn der Eigenanbau verbessere auch die Versorgungssicherheit für die Landwirte, stärke regionale Wirtschaftskreisläufe und diene dem Klimaschutz. Rund zwei Millionen Euro wurden bislang für das Programm bereitgestellt; weitere rund 1,8 Millionen Euro sind für die nächsten beiden Jahre eingeplant. Derzeit sind die bayerischen Bauern laut Angaben des Münchener Landwirtschaftsministeriums noch auf den Import von jährlich rund 800.000 Tonnen Sojaschrot aus Übersee als Futter für Rinder, Schweine und Geflügel angewiesen.
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