Im Gespräch mit dlz-Radakteur Markus Pahlke erklärt Bernd Lührmann, Unternehmensberater bei der LWK Niedersachsen, wie man die Milchvieh-Fütterung optimieren kann. Laut Lührmann lässt sich vor allem bei der Bestandsergänzung Geld sparen, indem man Überbelegungen abbaut. Gerade in Phasen niedriger Milchpreise gilt es, die Wirtschaftlichkeit des Einzeltiers zu optimieren. Aber auch die Bestandsergänzungsrate ist in einigen Betrieben wieder zu senken. Einige haben in den letzten Monaten die geringeren Färsenpreise zu einer schärferen Selektion genutzt. Dies wird sich vor dem Hintergrund stagnierender Schlachtkuherlöse und steigender Färsenpreise, die in den kommenden Monaten erwartet werden, nicht fortsetzen. Aber auch der Unterhaltungsaufwand ist von den Betriebsleitern auf das notwendige Maß zu begrenzen.
Auch in den Futterkosten stecken meist noch Reserven. Hier geht es vor allem um die Effizienz des Grundfuttereinsatzes. In den Auswertungen stellt der Unternehmensberater der LWK Niedersachsen regelmäßig fest, dass in Phasen guter Milchpreise die Betriebsleiter eher geneigt sind, auch teure bis sehr teure Spezialfuttermittel einzusetzen. Wenn diese Spezialfuttermittel nicht einen erkennbaren Erfolg erbracht haben, sollte man sie spätestens jetzt nicht weiter einsetzen.
Grundsätzlich ist aber auch dem Grundfutter mehr Bedeutung beizumessen, denn es ist das wichtigste Futtermittel für einen Milcherzeuger. So ist für 1 t Grassilage (Frischmasse) mit Erzeugungskosten (je nach Pachtpreisniveau) von mehr als 65 Euro zu rechnen. Die Tonne Maissilage (Frischmasse) ist mit mehr als 40 Euro zu veranschlagen. Vor diesem Hintergrund ist es verwunderlich, wie sorglos in einigen Betrieben mit dem Grundfutter umgegangen wird. Schließlich sind gute Grundfuttermittel die Basis einer wiederkäuergerechten Ration, einer gesunden Kuh und damit auch einer erfolgreichen Milcherzeugung.
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