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Interview

Richtig Silieren: So bekommen Sie beste Qualität im Silo

Ein ordentliches Silagemanagement reduziert das Risiko von Schimmelbildung im Silo.
am Montag, 08.05.2023 - 05:00

Wie kann ich warme Silagen im Betrieb vermeiden? Diese und andere Fragen hat uns Dr. Mariana Schneider von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) beantwortet.

Was genau ist so problematisch an warmen Silagen?

Der Prozess der Nacherwärmung ist mit hohen Trockenmasseverlusten verbunden und es besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Außerdem reduziert sich der Energiegehalt der warmen Partien.

Nach dem Öffnen des Silos bauen Hefen unter Luftzutritt die Milchsäure ab und der pH-Wert steigt an. Hefen ermöglichen es so anderen Schadorganismen wie Schimmelpilzen wieder zu arbeiten.

Das tückische dabei ist, dass diese Verluste, wenn nicht gerade Schimmelnester entsorgt werden, gar nicht auffallen, weil sich das Material buchstäblich in Luft auflöst. Daher wird das Ausmaß der Verluste oft deutlich unterschätzt. Außerdem sinkt die Futteraufnahme und es ist mit Beeinträchtigungen der Tiergesundheit zu rechnen.

Wie sollte ich reagieren, wenn mir warme oder schimmlige Stellen im oder auf dem Silo auffallen?

Schimmelige Stellen müssen großzügig abgeräumt werden und dürfen nicht auf dem Futtertisch landen. Im Silo sollte der Vorschub erhöht werden. Die Behandlung der Anschnittflächen bringt in der Regel wenig, da die Wirkstoffe, wie beispielsweise Propionsäure, nicht tief in die Silagen eindringen.

Um einen Effekt zu erzielen, müsste man die Anschnittfläche täglich behandeln. Um die Luftzufuhr gering zu halten, sollte man immer nur die benötigte Menge an Futter aufdecken und die Luftzufuhr durch Querriegel aus Kies- oder Sandsäcken auf der Folie reduzieren.

In ganz schlimmen Fällen kann sogar eine Umsilierung mit chemischen Siliermitteln sinnvoll sein. Allerdings sollte man auch hier mit weiteren Verlusten rechnen.

Woran erkenne ich Nacherwärmung?

Die Kerntemperatur einer ausgekühlten Silage liegt bei etwa 15 °C, unabhängig von der Umgebungstemperatur. Liegen die Temperaturen über 20 °C bzw. mehr als 5 °C Temperaturunterschiede am Anschnitt, dann handelt es sich um Nacherwärmung.

Da Silage sehr gut isolierend wirkt, kann sich die Auskühlung unter sehr warmen Silierbedingungen verzögern und der Silokern ist wärmer als die Randbereiche. Bei einem guten Vorschub ist dies unproblematisch, sollte aber im Auge behalten werden.

Den Unterschied kann man auch sensorisch feststellen. Eine noch nicht ausgekühlte Silage riecht angenehm aromatisch säuerlich, während das Futter bei Nacherwärmung alkoholisch bis muffig riecht.

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