Wenn die Temperaturen unter null Grad Celsius gehen, müssen im Stall einige Maßnahmen ergriffen werden, um die Wasserversorgung zu erhalten und sicherzustellen. Gerade in modernen Außenklimaställen frieren nicht isolierte Tränken bei tiefen Minustemperaturen ein.
Wichtig für die Planung
- frostsichere Verlegung der Wasserzuleitung in ausreichender Tiefe außerhalb und innerhalb des Stalles
- Verlegetiefe von 0,8 m bis zu 1,2 m
- sind Steigleitungen länger als einen Meter, so reicht die Erdwärme zur Freihaltung nicht aus
- flexible Kunststoffrohre (z. B. aus Polyprophylen) verwenden
- der Einbau eines Filters erhält die Ventilfunktionen dauerhaft
Wasserzirkulation in den Leitungen
Durch Wasserumwälzpumpen mit integrierten Heizaggregaten ist es möglich, das Einfrieren der Wasserleitung und Tränkebecken zu verhindern. Die Leitungen können zusätzlich beheizt werden. Bei diesem Verfahren ist jedoch der Zusatzaufwand bei der Planung und Durchführung des Verlegens der Wasserleitungen entsprechend hoch. Tränkebecken, Umwälzpumpe und Heizaggregat müssen in einen Wasserkreislauf eingebunden sein. Zudem entstehen Stromkosten für das Heizen und das Umwälzen des Wassers.
Rohrbegleitheizungen mit Thermostat
Da frei liegende Rohrleitungen frostgefährdet sind, können sie auch von Rohrbegleitheizungen umgeben werden. Hierbei wird zwischen zwei Systemen unterschieden:
- Konfektionierte Heizbänder gibt es in verschiedenen Längen bis zu 40 m. Die Leistungsaufnahme beträgt 10 Watt oder 25 Watt je laufenden Meter, je nach Art der Heizbänder. Sie haben üblicherweise eigene Thermostate und einen Anschlussstecker. Bei Temperaturen unter 3 Grad Celsius wird die Heizung automatisch eingeschaltet. Die Ein- und Ausschaltpunkte sind vom Hersteller vorgegeben.
- Endlos Heizbänder sind bis auf ca. 100 Meter zu verlegen. Die Leistungsaufnahme ist temperaturgesteuert. Wahlweise kann ein Thermostat eingesetzt werden um den Stromfluss bei ausreichend hohen Temperaturen zu unterbrechen. Ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter) muss unbedingt vorhanden sein, damit es nicht zu Stromschlägen kommt. Eine Installation durch Fachunternehmen ist zur dauerhaften Sicherstellung ratsam.
Kommunizierende Tröge
Sind mehrere Tröge miteinander über kurze Strecken verbunden, kann die Möglichkeit der kommuniziernden Tröge genutzt werden. Bei diesem System reicht das Anwärmen des Wassers, welches sich in einem Trog befindet. Die anderen Tränken werden dann indirekt mit dem angewärmten Wasser versorgt.
Eindeutiger Nachteil des Systems ist der fehlende vollständige Wasseraustausch. Verschmutzungen und Bakterien verblei ben im gesamten System.
Kontinuierlicher temperaturgesteuerter Wasserabfluss
Eine weitere Möglichkeit, große Wasseroberflächen frostfrei zu halten, ist der Einbau von temperaturabhängigen Bi-Metall-Ventilen. Diese sorgen bei Minusgraden für einen geringen aber stetigen Wasserabfluss aus den Tränken.
Nachteilig ist der hohe Wasserverbrauch durch den Überlauf. Zudem muss dafür gesorgt werden, dass das Wasser nicht auf Laufflächen oder Stroh gelangt, sondern kontrolliert abgeführt wird, um eine gefährliche Eisbildung auf Laufflächen zu vermeiden.
Geothermie
Die Erdwärme wird bei der frostfreien Zuführung aber auch bei Ball- und Klappentränken genutzt. Vorteil ist eindeutig der Wegfall der Stromversorgung. Zur Sicherstellung der Funktion ist aber ein Mindesttierbesatz notwendig.
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