Wechselkursschwankungen stellen zunehmende Herausforderungen für Länder mit hohen Exportanteilen wie Australien, Brasilien und Kanada dar. Die in einigen Mitgliedstaaten wie Frankreich, Spanien, Italien und Österreich diskutierte Umwandlung der individuellen Betriebsprämien in einheitliche Flächenprämien ab 2014 wird sich negativ auf die Einkommen der Betriebe mit hohem Viehbesatz auswirken. Die österreichische Wertschöpfungskette für Rindfleisch verschafft Kleinproduzenten nachhaltig Marktzugang. Dies wird durch die enge Bindung zwischen Produzenten, Verarbeitern, Transport und Handel erreicht, die die Umsetzung von Qualitätsprogrammen ermöglicht und die Verbraucherpräferenz für nationale/regionale Herkunft bedient und noch verstärkt.
Hohe Getreidepreise verdrängen weltweit Weidemast und Mutterkuhhaltung von ackerfähigen Standorten. Rindfleisch aus Getreidemast (Feedlots) konkurriert mit menschlichem Verzehr von Getreide. Rindfleisch, das auf extensivem Grünland erzeugt wird, ist mit hohen Treibhausgas-Emissionen belastet. Die Frage nach dem möglichen Umfang von Kohlenstoffbindung auf Grünland ist aber noch weitgehend unklar. Der kombinierte Effekt beider Faktoren wird voraussichtlich zu einer Intensivierung der Mutterkuh- und Rindfleischproduktion auf Grünland und zu einer Ausdehnung der Feedlotmast führen. Die Frage, an welchen Standorten und in welchen Produktionsverfahren die Rindfleischproduktion in Zukunft stattfinden wird, ist ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit im agri benchmark Netzwerk, sagte der Koordinator des Netzwerkes, Dr. Claus Deblitz, vom Braunschweiger Johann Heinrich von Thünen-Institut.
Die Experten des Netzwerks vergleichen jedes Jahr mit harmonisierten Methoden typische Betriebe ihrer Länder. Dadurch werden Unterschiede zwischen Ländern und Produktionssystemen deutlich, ihre Kosten und Wirtschaftlichkeit vergleichbar.
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