Der Rechnungshof empfiehlt deshalb eine deutliche Anhebung des Beihilfebetrages pro Kilogramm Milch und eine kostenlose Abgabe außerhalb der Schulkantinen an eingeschränkte Zielgruppen mit tatsächlichen Ernährungsbedürfnissen.
Eine in Deutschland durchgeführte Studie zeigt, dass selbst bei erheblichen Unterschieden im Kaufpreis (15 Cent gegenüber 30/35 Cent) die Teilnahme lediglich von 38 auf 30 Prozent sinken würde. Bei kostenloser Abgabe könnte die Beteiligung auf 74 Prozent gesteigert werden.
Schulobstprogramm schneidet besser ab
Das Schulobstprogramm sei etwas besser als das Schulmichprogramm, urteilt der Rechnungshof. Hier werde mehr Wert auf Erziehung gelegt und weniger Obst werde einfach nur an Kantinen geliefert. Allerding sei das Schulobstprogramm erst zwei Jahre alt, weshalb es für eine endgültige Beurteilung zu früh sei.
Das Programm "Schulmilch" bietet den Mitgliedstaaten seit 1977 Beihilfen für die verbilligte Abgabe von Milcherzeugnissen an Schüler, während die kostenlose Abgabe im Rahmen des Programms "Schulobst" erst im Schuljahr 2009/2010 eingeführt wurde.
Jährlich 180 Millionen Euro
Die EU stellt derzeit jährliche Mittel in Höhe von 180 Millionen Euro für diese beiden Programme bereit. Die Schulmilch-Beihilfe erfolgt in Form einer europäischen Pauschalsubvention in Höhe von 18,15 Euro für 100 Kilo Milch. Die Prüfungen des Rechnungshofs wurden in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Schweden und im Vereinigten Königreich durchgeführt. Auf diese sechs EU-Länder entfallen 75 Prozent der Zahlungen für das Schulmilch- und 63 Prozent für das Schulobstprogramm.
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