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Milchproduktion

Schweiz muss Butter importieren

am Freitag, 19.07.2013 - 13:30 (Jetzt kommentieren)

Die Schweizer Branchenorganisation Butter (BOB) hat sich verzockt: wegen zu großer Exporte muss sie nun Butter für den Inlandsmarkt importieren.

In normalen Jahren stabilisiert die BOB den schweizerischen Fettmarkt durch subventionierte Butterexporte. Die Milcherzeuger finanzieren die Exporterstattungen durch eine Abgabe mit - 2011 und 2012 mit jährlich umgerechnet über 27 Millionen Euro. Dank der Beihilfen wurden 2011 rund 9.000 Tonnen (t) Butter ausgeführt und im vergangenen Jahr sogar 10.642 t.
 
Auch in das laufende Jahr startete die Schweiz mit weiteren Exporten, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Die Ausfuhren beliefen sich von Januar bis Mai 2012 auf 1.100 t, fast 6.800 t weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Produktionsrückgang unterschätzt

Dennoch überreizte die BOB ihre Marktposition. Jetzt sind die Kühllager leer und die Branchenorganisation sieht sich gezwungen, zur Versorgung des Inlandsmarktes bis August 500 t Butter zu importieren, nachdem sie zuvor beträchtliche Mengen mit Hilfe der Bauerngelder ins Ausland verkauft hatte.
 
Offensichtlich wurde die BOB vom Ausmaß der rückläufigen Milch- und damit Buttererzeugung im Inland überrascht. Von Januar bis April 2013 ging die Milcherzeugung in der Schweiz um 5,4 Prozent zurück. Die Butterproduktion fiel sogar um 20,6 Prozent unter die Vorjahreslinie. Ursachen waren die schlechte Witterung und eine Einschränkung der Kuhhaltung.
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"Nichts schiefgelaufen"

In einem Interview mit der Fachzeitung "Schweizer Bauer" beteuerte der Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch (BOM), Daniel Gerber, gleichwohl, beim Abbau des Butterberges sei nichts schiefgelaufen. Im Gegenteil, es sei eine große Leistung der Landwirte, dass die Marktorganisation die Überschusssituation in den Griff bekommen habe. Er räumte allerdings ein, man hätte die Exporte nur bis zu einem gewissen Mindestbestand stützen sollen.
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