Die Vorstandssitzung fand bereits in der Vorwoche statt. Hauptgrund für den Austritt ist die von der
BOM beschlossene Senkung des Richtpreises um vier Rappen, die als "Provokation" empfunden wird. Außerdem schreite der notwendige Abbau der hohen Butterlager viel zu langsam voran, wird betont. Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zeigt Verständnis für den Austritt und stellt fest, dass die Branchenorganisation offenbar die nötige Stabilisierung des Milchmarktes nicht gewährleisten könne. Die Branchenorganisation wurde im Juni 2009 als gemeinsame Plattform der Schweizerischen Milchwirtschaft gegründet, um nach Abschaffung der Produktionsquoten die Marktstabilität zu erhalten und eine möglichst hohe Wertschöpfung sowie die Erhaltung der Marktanteile auf den in- und ausländischen Märkten zu gewährleisten.
Gründungsmitglieder waren rund 50 regionale und nationale Organisationen der Milchbauern und -verarbeiter sowie Einzelfirmen der Industrie und des Detailhandels. Mit dem Zusammenschluss wurden über 95 Prozent der eidgenössischen Milchmenge erfasst, wodurch der BOM ein hoher Stellenwert innerhalb der Branche zukam. In den vergangenen zwei Jahren hat sie es aber nicht geschafft, Lösungen für den liberalisierten Milchmarkt zu finden. Es seien vielfach Entscheidungen gefällt worden, die in der Praxis nicht umgesetzt werden konnten, betonen Experten in der Schweizer "Bauernzeitung".
Aufgrund der innerhalb der BOM vorhandenen Interessengegensätze habe die Effizienz der Organisation gelitten. Maßnahmen gegen die Überproduktion bei Milch und die stark gestiegenen Butterlager wären nicht wirksam geworden, die Folge sei ein starker Druck auf die Erzeugerpreise gewesen.
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