Romuald Schaber vom
EMB möchte die Erkenntnisse aus der Studie zum Schweizer Milchmarkt genutzt wissen, um in der EU einen Absturz des Milchmarktes zu verhindern. "Die Politik wäre gut beraten, die Studie konzentriert zu lesen und aus den Schweizer Verhältnissen zu lernen, um dann zumindest wirksame Instrumente für Krisensituationen einzusetzen."
Wie die Studie für die Schweiz zeige, haben die ausstiegsbedingten Mengenausdehnungen dazu geführt, dass im Vergleich zum mittleren Erzeuger-Milchpreis der Jahre 2000/02 die Schweizer Industriemilch bis 2010/12 zirka 24 Prozent (%) ihres Werts verloren hat. Wirksame privatrechtliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Erzeugerpreise konnten aufgrund einer großen Uneinigkeit unter den Marktakteuren jedoch bis dato nicht umgesetzt werden.
Zudem berichtet EMB, zeige die Studie, dass sich die Marktkonzentration der Verarbeiter gegenüber den Produzenten in der Schweiz nach dem Ausstieg verstärkt habe, was deren Marktposition zusätzlich verschlechtert hat. Zwischen 2003 und 2012 hätten die vier größten Milchverwerter ihre Verarbeitungsmenge um 38 % gesteigert und den Anteil am Schweizer Milchmarkt von 44 % auf 56 % erhöht.
Ungünstig für den gesamten Schweizer Milchmarkt sei laut der Untersuchung auch die Verteilung des Mengenwachstums nach dem Ausstieg. Es konzentriere sich im Bereich der Billigsegmente Butter und Milchpulver, wo es oftmals nur mit Verlust exportiert werden kann.
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