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Entsorgungskosten Landwirtschaft

Wohin mit dem Silomüll?

In Deutschland fallen jährlich etwa 83.000 t Müll von landwirtschaftlichen Betrieben an.
am Freitag, 09.09.2022 - 05:00

Nach dem Verfüttern der Silage bleibt als unliebsamer Rest die Silofolie. Wie und wo sie entsorgt wird, lesen Sie hier.

Kennen Sie Weihnachten bei Hoppenstedts? Berge von Verpackungsmüll türmen sich am Ende im Hausflur und die Familie wird beim Türöffnen schier davon begraben, weil jeder im Haus die gleiche Idee hatte. Was bei Hoppenstedts spaßig klingt, wirft jedoch eine zentrale Frage auf: Wohin mit dem ganzen Müll? Wie jeder weiß, muss dieser Haufen schließlich fein säuberlich getrennt werden und in der richtigen Tonne landen. Ansonsten tadelt noch der örtliche Entsorger. Berge von Verpackungsmüll kennen Sie auch, und nicht nur an Weihnachten. Schließlich kommt bei einem Futtersilo schnell einiges an benutzten Folien oder auch an Netzen zusammen, aber anders als bei Hoppenstedtssind diese nicht einfach ein Fall für die Haustonne.

Jährlich fallen 83.000 t Müll aus der Landwirtschaft an

In Deutschland fallen jährlich Tausende Tonnen gebrauchter Erntekunststoffe wie Ballennetze, Silo- oder Feldfolien an. Bundesweit kommen so etwa 83.000 t an Müll allein von landwirtschaftlichen Betrieben zusammen. Doch wohin mit dem Silomüll?

Eine Facebook-Umfrage unter Landwirten ergab, dass die meisten ihre gebrauchten Folien sammeln und entweder beim örtlichen Entsorger abliefern oder gleich dauerhaft einen Container bestellen und diesen in regelmäßigen Abständen, oftmals monatlich oder gar jährlich, abholen lassen. Mancherorts bietet auch der Landhandel Sammelaktionen für gebrauchte Folien an. Das alles kostet: Je nach Region und Entsorger können schnell 125 bis 200 Euro zuzüglich MwSt. pro Tonne anfallen. Herkömmlich entsorgt gehen die Erntekunststoffe dann in die Verbrennung. Dabei handelt es sich bei dem alten Plastikmüll um Ressourcen, die kunststoffverarbeitende Betriebe, entsprechend aufbereitet, dringend benötigen. Zudem gaben einige User an, dass sie die gesammelte Folie auf dem Hof als unordentlich ansehen und sie die Lagerung deshalb einfach stört.

Siloflien: Recyceln statt verbrennen

Viele Firmen oder Genossenschaften bieten zur herkömmlichen Entsorgung Sammelaktionen für das Recycling an, doch nicht bei jedem Landwirt liegt dieser Anlaufpunkt mal eben um die Ecke. Daher gaben Landwirte an, dass sie lieber ihre sauberen Folien und Netze getrennt zur 8 km entfernten Deponie fahren und dort Preise von bis zu 200 Euro/t in Kauf nehmen, als zur Sammelaktion der Genossenschaft zu fahren, die knapp 70 km entfernt stattfindet. Nur wenige Landwirte berichteten, dass sie ihre Netze auch über den gelben Sack entsorgen können, doch nicht überall ist das erlaubt.

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